Atomwaffen: Die Welt am Abgrund

Israel und die westliche Welt fürchten den Griff des iranischen Regimes nach der Bombe. Israel betrachtet bereits die Möglichkeit einer Atombombe in den Händen von Staatspräsident Achmadinedschad als eine existenzielle Bedrohung. Wie so oft, wenn die Furcht spricht, verstummt die Stimme der Vernunft.
Der Einsatz einer Bombe wäre für Iran selbstmörderisch
Zwar sprechen Indizien dafür, dass der Iran nach der Atombombe strebt. Dazu zählen das Geheimprogramm zur Urananreicherung und die Verbunkerung seiner nuklearen Anlagen. Aber selbst wenn es dem Iran gelänge, ein oder zwei Atomsprengköpfe herzustellen, wäre es selbstmörderisch, Israel mit Atomwaffen anzugreifen. Israel verfügt über hundert bis zweihundert Atomsprengköpfe und eine unverwundbare Zweitschlagskapazität. Selbst ein vernichtender Angriff auf Israel hätte die Zerstörung weiter Teile Irans durch israelische und amerikanische Atomwaffen als Vergeltung zur Folge.
Das weiß die israelische Regierung natürlich auch. Ihr geht es darum, das Entstehen weiterer Atommächte in der Region zu verhindern. Deshalb zerstörten israelische Jets 1981 den irakischen Atomreaktor Osirak kurz vor der Fertigstellung und 2007 eine mutmaßliche syrische Atomanlage. Dennoch wird diese Strategie langfristig scheitern, wie die Geschichte der Weiterverbreitung von Atomwaffen zeigt.
Am Anfang stand die Furcht der USA vor der Bombe in den Händen Hitlers. Die erwies sich als unbegründet. Der Abwurf der Bomben auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 mit 250000 Toten demonstrierte der Welt die ungeheure Vernichtungskraft dieser Waffen. Sie sollte darüber hinaus die militärische Überlegenheit der USA auf Jahrzehnte sicherstellen. Doch es dauerte nur vier Jahre, bis die Sowjetunion mit der Herstellun

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