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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 13/2018
Der Inhalt:
Religion & Kirchen

Leidenschaft für den Frieden

von Norbert Copray vom 15.07.2018
Der Dichter und frühere Jesuit Huub Oosterhuis hat mit »Alles für alle« ein überkonfessionelles Glaubensbuch für das 21. Jahrhundert vorgelegt. Norbert Copray empfiehlt es als Publik-Forum »Buch des Monats«
Das Publik-Forum-Buch des Monats: "Alles für alle" von Huub Oosterhuis (Foto: luxuz:.photocase.de)
Das Publik-Forum-Buch des Monats: "Alles für alle" von Huub Oosterhuis (Foto: luxuz:.photocase.de)

Größer kann der Anspruch nicht sein: »Alles für alle«. Doch das Glaubensbuch von Huub Oosterhuis für unsere Zeit meint mit dem Titel nicht eine allumfassende Enzyklopädie für jedermann, sondern die Fülle des Lebens für alle Menschen: die Gerechtigkeit, die Befreiung, die »Sorge um andere«. Und die Botschaft der hebräischen Bibel und des Neuen Testaments an die Menschen. Die Botschaft, die sich in Jesus, in seinem Reden und Handeln von Gott her an die Menschen übermittelt.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 13/2018 vom 06.07.2018, Seite 54
Die geheimnisvolle Kraft der Kreativität
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Der heute 85-jährige Oosterhuis hat als Dichter und Theologe ganze Generationen von Christen und Nichtchristen durch seine Sprache und Dichtung, durch seine Lieder und Gebete in ihrem Glauben, in ihrer humanistischen Suche und im Sprechen mitgeprägt. Er hat in Zeiten der Sprachlosigkeit und rückwärtsgewandter Liturgien Jesus und den Menschen nahe Sprach- und Denkräume geschaffen, die die jüdische Tradition und Kultur in Jesus besonders achten und aufnehmen. Er hatte sogar für Agnostiker ein eucharistisches Gebet gedichtet: »Herr, wenn du existierst, so komme dann in unsere Mitte.«

Oosterhuis verließ den Orden und heiratete

Auf dem Weg zur unabhängigen ökumenischen Personalgemeinde (Ekklesia Amsterdam), deren Inspirator und Vorsteher er ist, hatte er wegen der freien Liturgie und der Entwicklung der ursprünglichen katholischen Amsterdamer Studenten-Ekklesia starke Konflikte mit der katholischen Hierarchie. Er verließ den Jesuitenorden, heiratete, bekam Kinder und Enkelkinder und blieb gleichwohl seiner Berufung und dem von ihm verstandenen Christsein treu.

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Das vorliegende Buch ist eine Art Vermächtnis, das Cornelis Kok, Weggefährte, Freund und Herausgeber seiner Bücher und Lieder, aus vielen Publikationen, Predigten und Betrachtungen als Glaubensbuch »herausdestilliert« hat. Es ist tatsächlich ein Glaubensbuch geworden, »das den üblichen konfessionellen Unterschied von katholisch und protestantisch übersteigen will – bestimmt für alle Menschen guten Willens«.

Die poetisch-politische Theologie von Oosterhuis, der in Amsterdam mehrere Zentren für Religion, Politik und Kultur gegründet hat, vermag auch jene zu erreichen, die sich mit dem herkömmlichen Glauben schwertun und zugleich Sehnsucht nach Verbundenheit und starke Energie für Engagement haben. Er verbindet zentrale Stücke des jüdischen und christlichen Glaubens in neuer Interpretation mit heutigen Herausforderungen der Liebe, des Erbarmens, der Gerechtigkeit und der gesellschaftlichen Not.

Dabei ist ihm die Tora »eine Liebeslehre, Liebe vor allem auch im Sinne von ›Solidarität‹«: »›Tora‹ ist Vision und Lebensregel von Tag zu Tag.« Mit der bündigen Zusammenfassung: »Habe deinen Nächsten lieb, der ist wie du, deinesgleichen.« Diese biblische Variante der Goldenen Regel bringt eine weltethische Grundierung, an der sich auch das Gottes-, Jesus- und Heilig-Geist-Verständnis von Huub Oosterhuis orientiert. Dieser Geist ist »Leidenschaft für Gerechtigkeit und Frieden«. Ist »Gott im Menschen«.

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Heidrun Meding 15.07.2018:
"Glaubensbücher" sind fiktive Schriften, also niedergeschriebene Annahmen, denen allerdings jedwede Beweiskraft fehlt.
Huub Oosterhuis hat sicherlich eine beachtliche Schrift verfaßt und das, was er glaubt, in Worte gefaßt. Bei Oosterhuis dürfte es sich um einen bemerkenswerten Zeitgenossen handeln, der das, was ihm der offizielle Katholizismus "eintrichterte" (Indoktrination), hinter sich ließ und wieder ein freier Mensch wurde.
Aber wirklich Neues konnte mit Blick auf Religion und Gottesbeweis konnte auch er nicht entdecken und verkünden. Schade.