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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 1/2016
Der Inhalt:

Norbert Coprays gesammelte Werke (16)

von Norbert Copray vom 26.01.2016
Ein Buch mit Reportagen, die Hoffnung machen. Beispiele aus der ganzen Welt zeigen, wie sich soziale Ungerechtigkeit überwinden lässt. Norbert Copray über das Werk der Journalisten Nicholas Kristof und Sheryl WuDunn. Unser Buch des Monats

Zwei kluge Sätze zum Auftakt des neuen Jahres: »Hoffnung ist wie ein Pfad in der Wildnis. Am Anfang ist da nichts – doch wenn Menschen denselben Weg immer wieder gehen, entsteht ein Pfad.« Das Zitat stammt von dem chinesischen Schriftsteller Lu Xun aus dem Jahr 1921. Nun haben die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten, miteinander verheirateten Journalisten Nicholas D. Kristof und Sheryl WuDunn diese Worte ihrem Buch vorangestellt.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 01/2016 vom 15.01.2016, Seite 54
Ohne Hoffnung keine Zukunft
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Unter dem Titel »Ein Pfad entsteht« bieten sie »inspirierende Geschichten aus der ganzen Welt«, die zeigen, wie sich »Chancen eröffnen« lassen, um das Leben zu verändern. Beide sind durch alle Kontinente gereist, um dort faszinierende Menschen zu treffen und deren Aktivitäten gegen soziale Ungerechtigkeit aufzuschreiben. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse haben sie in spannenden Reportagen zusammengetragen. Sie zeigen damit anschaulich, dass »Tausende Wege zum Gipfel führen«. Man kann sie entweder mitgehen oder aus den eigenen Möglichkeiten heraus einen weiteren Weg hinzufügen.

Natürlich gibt »sehr viel mehr Anliegen, Organisationen und Möglichkeiten«, als die beiden in einem Buch unterbringen konnten. Gleichwohl: Der Leser ist beeindruckt durch die vielen Beispiele und Vorbilder, die Hoffnung machen. Das Buch ist das Gegenteil der selbstlähmenden Annahme, wonach die Probleme der Welt »unlösbar« seien. Schwerpunkte werden bei Kinderförderungsprojekten gesetzt, weil sehr früh der Pfad in die Zukunft geprägt oder verbaut wird, ebenso bei Projekten für Nahrung und Wasser, für Bildung und Selbsthilfe.

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Die Autoren begannen ihre Karriere als Auslandskorrespondenten der »New York Times«. Heute sehen sie ihre Aufgabe darin, Hoffnungspotenziale und -praktiken zu erkunden und bekanntzumachen. Von daher hat das Buch ein nordamerikanisches »Grundrauschen«. Mit Blick auf die Situation in Deutschland lässt sich dies durch die Lektüre der »Zukunftsalmanache« 2013 bis 2016 ausgleichen. Die von der Stiftung Futurzwei herausgegebenen Bände haben ein ähnliches Grundanliegen. Allein beim Loblied auf die Aktivitäten von Unilever (vergleiche Fairness-Check.de) zur Trinkwasserversorgung in Indien sowie auf die Kooperation von Grameen-Bank und Danone zugunsten der Armen in Bangladesch ist Skepsis angebracht. In zwei Fällen räumen die Autoren ein, dass sich Projekte anders entpuppt haben als gedacht.

Entscheidend ist: Das Buch wartet mit vielen Engagements und Persönlichkeiten auf, die Hoffnung für andere stiften. Dass globale Herausforderungen wie Klimawandel, Menschenrechte, Krieg und Gewalt nur gestreift werden, spielt dabei keine Rolle, denn der Schwerpunkt liegt auf den positiven Beispielen. Helfen tut gut – und zwar allen Seiten, wenn es klug und verantwortlich, ohne Bevormundung und kooperativ stattfindet. Das Buch entdeckt, was die große Nachrichtenlage gerne verdeckt. Es stiftet an zu einer Praxis der Hoffnung. Eine gute Nachricht für das neue Jahr.

Schlagwort: Hoffnung
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