Krieg in der Ukraine
Die Verrückung
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Der Erste Weltkrieg war gerade vorbei, als der irische Dichter und Nobelpreisträger William Butler Yeats 1919 diese Zeilen schrieb: »Drehend und drehend in immer weiteren Kreisen, hört der Falke seinen Falkner nicht; alles zerfällt, die Mitte hält nicht mehr; und losgelassen Anarchie, und losgelassen blutgetrübte Flut, und überall ertränkt das strenge Spiel der Unschuld; die Besten haben keine Überzeugung mehr, die Schlimmsten sind von Kraft der Leidenschaft erfüllt.« Yeats selbst hatte hautnah erlebt, wie der irische Bürgerkrieg 1916 blutig niedergeschlagen wurde, und sah nun aus der Ferne zu, wie die Bolschewiken das Zarenreich Russland auseinanderrissen. All das weckte in ihm ein beunruhigendes Gefühl von unumkehrbarer Veränderung. Die Welt war aus den Fugen, sie war im Wortsinn ver-rückt.
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Georg Lechner 13.03.2022, 18:18 Uhr:
Der Golfkrieg 1991 ("desert storm", wo das Mandat des UNO-Sicherheitsrats mit der sogenannten Babymordlüge erschlichen wurde) löste meine politische midlife-crisis mit Niederlegung meiner (ohnehin nur lokalen) Funktionen, Parteiaustritt und nachfolgender politischer Neuorientierung aus (ich bin 30 Jahre älter als Herr Wißmann). Damit sah ich auch die Balkankriege der 90er aus einem anderen Blickwinkel, den der Leitartikel der "Welt" vom 30.6.2001 unabsichtlich, aber wirkungsvoll bestätigte: "Unser Balkan - alle Lektionen der letzten zehn Jahre kreisen um das eine Wort Macht"
Mit geändertem Vorzeichen könnte man Analoges über Putins aktuellen Krieg gegen die Ukraine formulieren.
Auch die vielbeschworenen "westlichen Werte" stehen nicht gratis zur Verfügung, die rüden Machtpolitiker von 1999 und 2003, die die Hemmschwelle für Völkerrechtsbrüche so verantwortungslos herabgesetzt haben, müssen vor ein Kriegsverbrechertribunal gestellt werden.