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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 17/2023
Der Inhalt:

40 Jahre Kirchenasyl
»Dann kommt mal rein«

von Matthias Drobinski vom 06.09.2023
Mit einem Lastwagen voller Matratzen fing es an. Seit 40 Jahren sind Kirchengemeinden Stachel im Fleisch einer restriktiven Migrationspolitik. Doch der Druck auf sie steigt. Und eine Frage wird immer drängender: Wie kann es weitergehen?
In der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche erinnert ein Bild an Cemal Kemal Altun, der am 30. August 1983 aus Angst vor einer Abschiebung in den Tod sprang (Foto: Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg / Peter Groth)
In der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche erinnert ein Bild an Cemal Kemal Altun, der am 30. August 1983 aus Angst vor einer Abschiebung in den Tod sprang (Foto: Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg / Peter Groth)
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Nachts kommen die Gespenster. Gehen durch die mächtigen Backsteinmauern der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg. Die Treppe hinauf und den schmalen Gang entlang, dorthin, in die Köpfe derer, die sich da auf dünnen Matratzen schlaflos wälzen. Die Polizei hat hier keinen Zutritt. Die Gespenster kommen, wenn es ruhig wird. Die Angst, die Erinnerung an Gewalt und Demütigung, die Sorgen. Es gibt hier niemanden ohne Albträume, sagt Marita Leßny, die sich um die Menschen kümmert, die hier Zuflucht gefunden haben.

Basem zum Beispiel, der nur seinen Vornamen nennen möchte, seine Familie ist noch in Damaskus. Er war dort Lehrer, er wollte nicht mehr Lehrer unter Assad sein. Mit 41 Jahren macht er sich in einer Gruppe auf den Weg, durch die Türkei, nach Bulgarien. Die bulgarische Polizei greift sie auf

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Christine Wengert 06.10.2023:
Vielen Dank für den Artikel über Kirchenasyl! Auch in unseren beiden Gemeinden (katholisch und evangelisch) haben wir nur positive Erfahrungen mit den Geflüchteten gemacht, und die Bescheide des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gingen für die Geflüchteten gut aus. Es waren alles integrationswillige freundliche Menschen. Menschen, die schnell arbeiten wollten, Deutsch lernten und die wir doch dringend brauchen. Ich kann nicht verstehen, dass man in Europa eine Dublin-III-Verordnung schafft, ohne klare Regelungen in den aufnahmepflichtigen Ländern zu garantieren für die Bedingungen, unter denen Flüchtlinge leben. Das Wichtigste wäre ein gutes Kontrollsystem dafür einzurichten und die Bereitstellung von Flüchtlingsanwältinnen, die den Flüchtlingen und Helfern unbedingt bekannt gemacht werden müssen. Dafür muss eine Kammer beim Europäischen Gerichtshof eingerichtet werden.

Gerhard Loettel 06.10.2023:
Da tut sich das Land schwer, mit dem Ansturm von Flüchtlingen fertig zu werden. Man ist verärgert über diese »Tsunamiwelle«, die uns naturkräfteartig zu überrollen scheint. Doch ist dem so? Vergessen wird geflissentlich, welchen Anteil der nördliche Westen samt dem transatlantischen Partner in neuester Zeit an dem Ausbruch dieser Migration hat. Hat der Westen nicht in kolonialer und postkolonialer Zeit in den Ländern der heutigen Migranten, in Nord- und Zentralafrika, dem Nahen Osten bis hin nach Afghanistan, unverschämt deren Bodenschätze ausgeraubt? Bis in die jüngste Gegenwart wurden sogar die gesellschaftlichen Strukturen in diesen Ländern zerschlagen. Krassestes Beispiel aus jüngerer Zeit ist der Irak, dessen staatspolitische Strukturen mittels eines auf Lügen aufgebauten (Massenvernichtungswaffen!) Krieges völlig zerstört wurden. Nun befinden sich die Völker dieser Länder in einer Situation ohne Arbeit, Unterkunft und gesicherte Lebensverhältnisse und fliehen davor in die Länder der Verursacher ihrer Misere. Diesen Menschen müssen wir aus Scham und Unrecht heraus helfen.

Christine Wengert 08.09.2023, 08:52 Uhr:
Vielen Dank für den Artikel über Kirchenasyl auch in unseren beiden Gemeinden (Kath./Ev.) haben wir nur positive Erfahrungen mit den Geflüchteten gemacht und die Bescheide des BAMF gingen für die Geflüchteten gut aus. Es waren alles integrationswillige freundliche Menschen. Menschen die schnell arbeiten wollten, Deutsch lernten und die wir doch dringend brauchen.
Ich kann nicht verstehen, dass man in Europa ein Dublin 3 Abkommen schafft ohne klare Regelungen in den aufnahmepflichtigen Ländern zu garantieren für die Bedingungen unter denen Flüchtlinge leben und welche Zukunftsperspektiven den Geflüchteten gegeben werden. Das wichtigste wäre aber ein gutes Kontrollsystem dafür einzurichten und die Einrichtung von Flüchtlingsanwältinnen, die den Flüchtlingen und Helfern unbedingt bekannt gemacht werden müssen. Dafür muss eine Kammer beim Europäischen Gerichtshof eingerichtet werden.
Christine Wengert
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