Ottmar Edenhofer über zehn Jahre »Laudato si’«
»Klimaschutz dient unseren Interessen«


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Publik-Forum: Herr Edenhofer, vor zehn Jahren verpflichtete sich die Weltgemeinschaft, den Anstieg der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, Papst Franziskus veröffentlichte die Umweltenzyklika Laudato si’. Die Sorge um das Klima, so schien es, bekam endlich die nötige Aufmerksamkeit. Sie waren an der Vorbereitung beider Papiere beteiligt. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Ottmar Edenhofer: Es waren schicksalsträchtige Zeiten. Ich hatte im Jahr zuvor die Abschlussplenarsitzung des Weltklimarates vorzubereiten. Es ging darum, eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Grundlagen für das Pariser Abkommen zu erstellen. Diese musste von den Regierungen Wort für Wort genehmigt werden; wir rangen um jede Formulierung. Und just in jener Woche bek
Ottmar Edenhofer, geboren 1961, ist wissenschaftlicher Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Professor für die Ökonomie und Politik des Klimawandels an der TU Berlin und Vorsitzender des Europäischen Klimarats – European Scientific Advisory Board on Climate Change.

Klaus Pünder 18.07.2025:
Ich sitze hier bei 40 Grad unter dem Dach in Shorts und denke mir: kein schlechter Zeitpunkt für einen Leserbrief in Sachen Klima. Das letzte Publik-Forum-Heft hatte den Untertitel: Die Macht der kleinen Schritte. Ich stimme zu, aber nur, wenn man die kleinen Schritte wirklich macht. Lieber früh anfangen als Scherben aufkehren. Wir Deutsche sind wirklich zu zögerlich. Was sind die wirksamsten Stellschrauben zur Lösung des globalen Klimaproblems? Vermutlich das Verursacherprinzip einführen, die CO2-Bepreisung, eine Milliardärsteuer in Höhe von zwei Prozent, Aufforstung statt Abholzung, Kreislaufwirtschaft, Stadtbegrünung, emissionsfreier ÖPNV, kostenarm, auch in ländlichen Gebieten stündlich, Einsatz von KI, Nordwand-Innendämmung, E-Bikes, Tiny Houses, Ökosiedlungen, große Wasserspeicher, sodass man sich auf den Starkregen nach der Dürre freuen kann. Verzicht liegt uns nicht und man kommt sich sehr blöd vor, wenn man alleine öko-sozial handelt. Die Rahmenbedingungen müssen daher von oben kommen. Dies ist keine Option, sondern pure Notwendigkeit. Das Unverständlichste ist die Subventionierung fossiler Energien. Von diesem Wahnsinn hört man zu wenig in der Öffentlichkeit.
Ludger Gaillard 18.07.2025:
Edenhofer verbindet Vision mit Pragmatismus, Engagement mit Realitätssinn. Das macht Mut!
Ludger Gaillard 18.06.2025, 10:57 Uhr:
Edenhofer verbindet Vision mit Pragmatismus, Engagement mit Realitätssinn. Das macht Mut!