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Angela Merkels »Wir schaffen das«
Einigermaßen geschafft

Refugees welcome – zehn Jahre ist das jetzt her. Aus dem Sommer des Willkommens ist der Winter der Abwehr geworden. Zu Unrecht. Über den Wert halber Erfolge und die Klugheit des Barmherzigen Samariters.
von Matthias Drobinski vom 07.08.2025
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Seid willkommen, Fremde! Helferinnen am Münchner Hauptbahnhof im September 2015. (Foto: PA / SZ Photo / Florian Peljak)
Seid willkommen, Fremde! Helferinnen am Münchner Hauptbahnhof im September 2015. (Foto: PA / SZ Photo / Florian Peljak)

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Täuscht die Erinnerung? War das alles wirklich so? Der Spätsommer 2015 scheint weiter entfernt als die zehn Jahre, die der Kalender zwischen damals und heute anzeigt; fremd geworden ist die Zeit. Aber: Es gab diese sonnigwarmen Tage im August und September 2015, als im Münchner Hauptbahnhof die Regionalzüge aus Kufstein und Rosenheim ankamen, voller Menschen aus Syrien, Afghanistan, Irak, den Balkanstaaten, erschöpft und übermüdet, unsicheren Blickes; junge Männer, Familien mit Kindern. Dieser Bahnhof war voller Einheimischer, die Wasser bereithielten und Essen, Kleidung und Kuscheltiere. Die Schilder in die Höhe hielten: »Refugees welcome« – Geflüchtete willkommen. Ein Polizist beugte sich hinunter zu einem kleinen Jungen und setzte ihm die Dienstmütze auf. Das Kind strahlte, die Umstehenden applaudierten.

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Leo Petersmann 05.09.2025:
Über den Artikel von Matthias Drobinski zum Flüchtlingssommer habe ich mich sehr gefreut. Auch über die weiteren Artikel zum Thema mit den persönlichen Erfahrungen. Ich danke Ihnen angesichts der öffentlichen Abschottungspolitik, dass Sie zeigen, was möglich war und ist. Einschließlich der Schwierigkeiten, die es gemacht hat und immer noch macht.

Ullrich Herzau 05.09.2025:
Hätte Angela Merkel von Beginn ihrer ersten Amtszeit damit begonnen, das Land auf Vordermann zu bringen, sich nicht von Anfang an visionslos zurückgelehnt und fast alles bis dato aufgebaute aufgebraucht, hätte sie auch die Flüchtlingskrise gut meistern können! Migration ist auch immer eine Chance und im besten Falle profitieren alle von ihr. Die Kanzlerin hat bis dahin zehn Jahre Zeit dafür gehabt eine Infrastruktur aufzubauen, um die uns heute andere beneiden könnten, und danach noch einmal ganze sechs Jahre, um alles in geregelte Bahnen zu führen. Leider verpasste sie diese historische Chance. Heute stehen wir vor einem riesigen Scherbenhaufen, den nun ihr Nachfolger »ausMerzen« muss.

Roger Peltzer 05.09.2025:
Ich selbst engagiere mich seit Jahrzehnten für Flüchtlinge und verfolge auch kommunalpolitisch sehr »hautnah« die Probleme, die sich der Gemeinde, aber auch vielen Ehrenamtlichen mit der Aufnahme so vieler Flüchtlinge aus Syrien und später aus der Ukraine gestellt haben. Vor diesem Hintergrund muss ich trotz meiner grundsätzlichen Empathie für das Schicksal eines jeden einzelnen Flüchtlings sagen, dass es für das Funktionieren unserer Gemeinden und für die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft gut ist, dass die Zahl der bei uns ankommenden Flüchtlinge deutlich zurückgeht. So können Turnhallen wieder geöffnet, Flüchtlingskinder in Schulen besser betreut und die unsäglichen und integrationsfeindlichen Massenunterkünfte schrittweise aufgelöst werden. Der Satz von Altpräsident Joachim Gauck: »Unser Herz ist groß, doch unsere Möglichkeiten sind endlich«, trifft halt in jeder Hinsicht zu.

Peter Speth 05.09.2025:
Dobrindt handelt verfassungswidrig. Artikel 25 Grundgesetz: »Die allgemeinen Regeln des Völkerrechts sind Bestandteil des Bundesrechts. Sie gehen den Gesetzen vor und erzeugen Rechte und Pflichten unmittelbar für die Bewohner des Bundesgebietes.« Zu diesen Regeln gehört auch der von der Bundesrepublik Deutschland vollzogene Beitritt zur Genfer Flüchtlingskonvention. Hierbei ist besonders das Verbot der Ausweisung und Zurückweisung zu beachten.

Reiner Neises 05.09.2025:
Asylsuchende an der Grenze zurückzuweisen ist nicht »rechtlich heikel«, sondern eindeutig Rechtsbruch. Angeordnet von jemandem aus der Phalanx derjenigen, die 2015 gar nicht wollten, dass wir es schaffen. Und der sich 2018 dadurch hervorgetan hat, Menschen, die sich – häufig ehrenamtlich und kaum kostendeckend – um rechtsstaatliche Verfahren bemühten, als »Anti-Abschiebe-Industrie« zu diffamieren. Mit diesem Verständnis des Rechtsstaats wäre er an sich ein Fall für die Beobachtung durch den Verfassungsschutz gewesen. Stattdessen ist er jetzt Bundesinnenminister, selbst oberster Chef des Verfassungsschutzes und missachtet europäisches Recht und die Genfer Flüchtlingskonvention in Amt, aber sicher nicht in Würden.

Thomas Bartsch-Hauschild 07.08.2025, 12:07 Uhr:
Einigermaßen geschafft- die Flüchtlingswelle nach Merkel, das war gestern.Heute ist der Zollkrieg
VON Trump und Putins Allmachtphantasien - Hass und Hetze gegen einzelne Personen mit medialer Begleitung in alle denkbaren Richtungen,die grösster Spaltung einer demokratischen Gesellschaft.
Wer rettet nun die Demokratie?

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