Kommentar
Rückkehr des Kriegsgottes
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Krieg, so formulierte es der preußische Militärwissenschaftler und Heeresreformer Carl von Clausewitz (1780-1831), sei nichts anderes »als ein erweiterter Zweikampf«. In seinem Buch »Vom Kriege« führt er aus: »Jeder sucht den anderen durch physische Gewalt zur Erfüllung seines Willens zu zwingen; sein nächster Zweck ist, den Gegner niederzuwerfen und dadurch zu jedem ferneren Widerstand unfähig zu machen.« Aber, so Clausewitz weiter, auch wenn der Krieg letztlich »nur« ein erweiterter Zweikampf sei, so sei es doch unmöglich, ihn darauf zu begrenzen. Denn er sei ein Akt der Gewalt, dem das Gesetz von Nachahmung und eskalierender Hemmungslosigkeit innewohne. Krieg setze eine Wechselwirkung in Gang, die »dem Begriff nach zum Äußersten führen muss«.
Was Clausewitz 1830 über das Wesen des Krieges for
Georg Lechner 28.03.2022, 13:07 Uhr:
Im Prinzip ist der Kriegsgott schon längst zurück - entsprechend der Stricherlliste am Grabstein der Friedenstaube, beginnend mit den Militärputschen zur Durchsetzung von Konzerninteressen: 1953 Iran, 1967 Griechenland, 1973 Chile; weitergeführt mit den Rüstungslieferungen in Kriegs- und Spannungsgebiete (besonders markant in den 90ern auf den Balkan; siehe etwa die Erkenntnisse im Militärmagazin "Defense Foreign Affairs Strategic Policy" vom 21.12.1992) und unübersehbar mit den völkerrechtswidrigen Kriegen 1999 und 2003 (die beteiligten EU-Staaten verstießen nicht nur gegen Art. 42 der UNO-Charta, sondern auch gegen EU-Primärrecht - Achtung der UNO)
Nach meinem Verständnis (übernommen von Hugo Ball) ist Gott die Freiheit der Geringsten in der Gemeinschaft aller und kann nur durch eine dementsprechende Alltagspraxis angebetet werden ("im Geist und in der Wahrheit"). Machtdurchsetzung (in seiner extremsten Form im Krieg) ist dieser Freiheit entgegengesetzt.