Gastkommentar
Jedes Leben ist gleich wertvoll


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Krisenzeiten – so ist die geschichtliche Erfahrung – sind Zeiten der Entscheidung und der Unterscheidung der Geister. Das gilt offensichtlich auch für die gegenwärtige Pandemie-Krise.
Vor drei Monaten hat unser höchstes Gericht ein Urteil gefällt, nach dem die freie Entscheidung zum Suizid ein Grundrecht sei und dass niemand einen Menschen am Vollzug seines eigenen Todes hindern dürfe. Die Verfügung über das eigene Leben, seine gezielte Vernichtung eingeschlossen, sei Teil der grundrechtlich geschützten Handlungsfreiheit. Frei nach Schillers »Das Leben ist der Güter höchstes nicht«.
In den vergangenen Wochen der Corona-Pandemie haben wir dagegen – zu unser aller Glück – erlebt, wie die Verantwortlichen nach der Maxime handelten, alles müsse so eingerichtet sein, dass der
verstanden haben. Das Missverständnis hätte sich vermeiden lassen, wenn man die Äußerung in seinem Kontext interpretiert hätte. Da ging es nämlich um Millionen armutsbedrohter Kinder,vor allem in Entwicklungsländern, deren Leben durch die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns bedroht sei. Es ging also gar nicht um die Frage, welches Leben wertvoller sei, sondern darum, das Schickal dieser Kinder nicht aus den Augen zu verlieren.
Mit Kant kommt man allerdings nicht weiter. Denn Kant hat bekannt-lich für eine reine Gesinnungsethik plädiert und behauptet, dass allein der gute Wille und nicht die Konsequenzen einer Handlung darüber entscheidet, ob sie richtig oder falsch sei. Mit diesem Ansatz kann man weder das Leben älterer Menschen noch das Leben armutsbedrohter Kinder retten. Die Karikatur trägt leider auch nicht zur Klärung bei, sondern verstärkt das Vorurteil.
Diese Statistiken, die jetzt wieder aus der Schublade für öffentliche Disskussionen geholt werden, die auf mathematischen Formeln basieren, wann ein Mensch stirbt, finde ich perfiede.
Keine versicherungsmathematische Formel bestimmt die Lebensfreude von Menschen.
Wir sollten uns von anderen Etnien abschauen, dass Weisheit, die durch Lebenserfahrung geprägt ist, ein hohes Gut in einer Gemeinschaft ist.
Ich erinnere mich, dass ein CDU Politiker die Hüft-OP an älteren Menschen gesetzlich einschränken wollte. Welch ein Aufschrei in der Presse in der Bevölkerung.
Diesen Aufschrei vermisse ich jetzt in C-Zeiten. Den Aufschrei der Empörung und nicht das Hantiere mit Statistiken.