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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 1/2022
Der Inhalt:

Atomenergie
Übel ohne Halbwertszeit

Die EU-Kommission hat die Atomenergie als nachhaltig eingestuft. Damit kommt sie vielen ihrer Mitgliedsländer entgegen. Deutschland hat sich für den Ausstieg entschieden – und liegt mit seiner Kritik am Plan der EU richtig. Ein Kommentar.
von Alexander Schwabe vom 07.01.2022
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Frankreich: Kühltürme des Atomkraftwerks in Dampierre-en-Burly
Frankreich: Kühltürme des Atomkraftwerks in Dampierre-en-Burly
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Es war eine große Ladung Opportunismus, als die Physikerin Angela Merkel nach der Katastrophe von Fukushima den Ausstieg vom Wiedereinstieg in die Atomenergie vollzog. Doch es war richtig, Deutschland war sich weitgehend einig: Die Technologie ist auch bei friedlicher Nutzung nicht beherrschbar. Naturgewalten, menschliche Fehler, technische Unzulänglichkeiten sowie die ungelöste Frage der Endlagerung radioaktiven Mülls bergen ein Risiko, das einzugehen wegen der immensen möglichen Schäden viel zu hoch ist.

Deutschland geht damit einen einsamen Weg. Frankreich etwa plant, sein Atomprogramm auszuweiten mit Mini-Atomkraftwerken, denen es ein smartes, niedliches Image verpasst hat: Die kleinen Reaktoren sorgen dort für Begeisterung – und hier für Entsetzen. Sie sollen sicherer und effizienter se

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Oskar Luger 11.02.2022:
Zum Kommentar über die Übel der Atomenergie möchte ich ergänzen, dass diese nicht nur wegen der Risiken und Gefahren abzulehnen ist, sondern auch aus Klimagründen. AKWs haben Bauzeiten von zehn, zwölf Jahren und mehr. Während dieser Zeit werden große Mengen an Stahl und Beton verarbeitet, die beide zu einem sehr hohen CO2-Ausstoß führen und damit das Klima weiter aufheizen – anstatt den CO2-Ausstoß möglichst schnell herunterzufahren. Es ist außerdem eine Illusion, dass der Betrieb eines AKWs CO2-frei wäre, gar nicht zu reden von den Zwischen- und Endlagerungen. Bis AKWs fertig sein werden, ist es fürs Klima leider zu spät.

Henning Kaufmann 11.02.2022:
Nachhaltig? Abgesehen von der oft dauerhaften Landschaftszerstörung der Lagerstätten wachsen die Uran-Erze nicht nach. Was allenfalls nachwächst, sind die von radioaktiver Strahlung geschädigten Menschen im Uran-Bergbau. Das steht aber nicht im Einklang mit den von der EU so oft beschworenen Werten wie den allgemeinen Menschenrechten der körperlichen Unversehrtheit. Und schließlich das bislang unbekannte Endlager! Wenn es denn ein solches gäbe, das einige Hunderttausend Jahre wirklich dicht hält – ganz zu schweigen von den Warnschildern, die auch dann noch verstanden werden sollten. In Tschernobyl sind sie jetzt schon verrostet! Die Gefahr, die von radioaktiver Strahlung ausgeht, ist langfristig, aber nicht nachhaltig.

Andreas Schiebe 11.02.2022:
Zur Lösung des Problems, den hohen Bedarf an Energie der modernen Zivilisation ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu decken, ist die vielversprechende Weiterentwicklung der Atomtechnik unverzichtbar. Die meisten Industrienationen haben das erkannt. Deutschland hat sich ohne Not von seiner ehemaligen Expertise auf diesem Feld verabschiedet. Auch wenn die Sonne genug Energie auf die Erde schickt: Ihre technische Nutzung im benötigten Ausmaß ist eine Illusion.

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