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(Foto: Dirk Baas)

Britta Baas

Können Buchstaben die Welt verändern? Die Journalistin hofft es, ist sich aber nie ganz sicher. Deshalb schreibt und schreibt sie. Vorsichtshalber.

In etwa so begann auch mein Weg in den Journalismus. Zuerst folgte ich meiner Liebe zum Hörfunk und interviewte als freie Autorin für den WDR polnische Schriftsteller, Taizé-Brüder und Künstlerinnen. Dann entschied ich mich doch noch für eine solide Ausbildung in der Welt des Prints. Ich volontierte bei der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel. Anschließend fühlte ich als Redakteurin im Lokalen zwei Jahre lang Bürgermeistern, Kurdirektoren und Vereinsmenschen auf den Zahn.

Das nordhessische Bad Wildungen war mein Revier. Gleich nebenan tobte eine politische Schlacht um den späteren Nationalpark Kellerwald. Ganze Dörfer zerstritten sich, Koalitionen und Freundschaften zerbrachen an der Gretchenfrage: Nationalpark – ja oder nein? Damals merkte ich: Buchstaben können die Welt verändern. Was ich über die Zukunft des Kellerwalds schrieb, wurde zum Thema. Meinen Recherchen erregten Menschen – und ließen mich hinfiebern auf den nächsten Morgen in der Redaktion, den nächsten Tag unterwegs in der Region, den nächsten Abend als Beobachterin im Stadtparlament.

Als ich die Publik-Forum-Stellenanzeige las, war ich deshalb hin- und hergerissen. Weitermachen in Sachen Kellerwald und Co? Oder das, was ich studiert hatte, in einer anderen journalistischen Welt stark machen? »Da bewirbst du dich!«, entschied meine Freundin Luzia für mich. Und so kam es, dass ich, die ich Geschichte, katholische Theologie und Germanistik studiert hatte, ins Rhein-Main-Gebiet ging. Publik-Forum wollte mich. Und ich wollte Publik-Forum.

Meine Themen liegen in den Feldern Zeitgeschichte, Theologie, Religionen und Gender-Fragen. Lange Zeit war ich die redaktionell Verantwortliche für Publik-Forum.de, den Web-Auftritt der Zeitschrift. In den Publik-Forum-Extras lebe ich ab und an meinen Hang zur Natur aus, schreibe über Wälder, Gärten und Meere. Über die Jahre haben diese Orte für mich auch an spiritueller Tiefe und theologischer Weite gewonnen.

Ich lebe im Taunus, zusammen mit meinem Mann und meinem Sohn. Wir fühlen uns dort zu Hause. Aber wir sind auch gern in der Fremde. Alle drei haben wir ein Reise-Gen. Wenn wir zurückkommen von unseren kleinen und großen Ausflügen, erzählen und schreiben wir über sie. Wir glauben nämlich daran, dass Buchstaben die Welt verändern. Auf jeden Fall hoffen wir es.

KURZBIOGRAFIE: Britta Baas, geb. 1965, ist Pressesprecherin des Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Studium der Geschichte, kath. Theologie und Germanistik in Münster/Westfalen, British-Council-Stipendiatin an der Universität Reading, Berkshire, MA 1992. Freie Hörfunk-Journalistin, unter anderem für den WDR, dann Zeitungsredakteurin bei der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel. Von 1997 bis Januar 2021 war sie Mitglied der Publik-Forum-Redaktion, u.a als Sonderreporterin, Publik-Forum-Redakteurin mit den Themenschwerpunkten Zeitgeschichte, Religionen und Genderfragen und Ressortleiterin für publik-forum.de