Religion im Säkularismus
Fehlt da was?


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Wer ein Monopol innehat, kann laut Definition sicher sein, der einzige Anbieter für ein von allen nachgefragtes Produkt zu sein. Mit diesem Bild kann man vielleicht – bei aller Begrenzung eines Metapherntransfers zwischen Ökonomie und Religion – auch die derzeitige Transformation des Christentums verstehen. War lange klar, dass Religion und Kirche unbedingt zu einem geglückten und sinnerfüllten Leben dazugehören, ist genau dieses Monopol heute brüchig. Einmal sagen zunehmend viele Menschen, sie seien glücklich, auch ohne religiös zu sein; in den am meisten säkularisierten Ländern leben laut Umfragen sogar die glücklichsten Menschen. Zugleich gibt es andere Anbieter, die Glück und Sinn mindestens ebenso erfolgreich vermitteln.
Solcher Monopolverlust wird schmerzlich erlebt: als Verlust an Relevan
Jan Loffeld ist Professor für Praktische Theologie an der Tilburg School of Catholic Theology in Utrecht. Sein Buch »Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt« (Herder) ist im Publik-Forum Shop unter der Best.-Nr. 18656 erhältlich.

Georg Lechner 08.07.2025, 13:02 Uhr:
"Der Glaube sei ein Gegengift zu Allmachtsfantasien, ein Platzhalter für die menschliche Begrenztheit, der an die Demut als eine für heute notwendige Tugend erinnert." Die Allmachtsfantasien hängen eng mit der Verkündigung eines allmächtigen (und personal statt geistig gedachten) Gottes zusammen. Wie Horst-Eberhard Richter in "Der Gotteskomplex" gezeigt hat, hat sich daran die erste Säkularisierungswelle (zu Beginn der Neuzeit) gerieben. Diese Verkündigung ist in den Festlegungen des Konzils von Nicäa (siehe PuFo 12/2025) grundgelegt und erweist sich immer mehr als kontraproduktiv: Dogmen werden zunehmend als auf Papier gebannte Irrtümer gesehen; wer nicht religiös sozialisiert ist (im Sinne der zitierten Textpassage), erwartet in der Regel nichts mehr von den Kirchen.