Entwicklungspolitik
Tausend Dollar für ein besseres Leben
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Als britischer Staatssekretär für Afrika hörte sich Rory Stewart im Sommer 2017 einen Bericht seines Ressorts an über ein Projekt im bäuerlichen Sambia. Es ging um Wasser und Hygiene in Schulen. Wenn der Zugang zu Wasser und dessen Sauberkeit dort nur ein wenig verbessert werden würde, hieß es, hätte das großartige Auswirkungen. Besonders für Frauen. Denn dann könnten sie auch in der Schule bleiben, wenn sie ihre Periode bekommen, also drei bis fünf Jahre länger als bisher. Das würde ihre Chancen auf ein gutes Einkommen und Unabhängigkeit von Männern drastisch erhöhen. Ein sehr gutes Beispiel für sinnvolle und nachhaltige Entwicklungsarbeit also. Kleiner Eingriff, enormer Effekt.
Ein paar Monate später reiste Rory Stewart für einen Staatsbesuch nach Sambia. Er wollte sich das Projekt unbedingt a
Roger Peltzer, Kerpen 07.08.2023, 09:15 Uhr:
So revolutionär wie dargestellt ist der Ansatz des Give Directly nicht. Präsident Lula hat mit seinem Programm "Null Hunger" in seiner ersten Amtszeit nach dem Prinzip direkte Sozialhilfe gegen Schulbesuch der Kinder den Ansatz von Give Directly bereits in viel, viel größerem Umfang praktiziert. Auch China und Indien leisten seit vielen Jahren direkte Hilfe für Hunderte von Millionen armer Menschen, die in ländlichen räumen leben. Ein Ansatz ist auch, die Preise für die Rohstoffe zu erhöhen, die von armen Menschen produzierte werden. Der Effekt ist ähnlich wie bei der Direkthilfe nur nachhaltiger, da er nicht von der Gunst potentieller Geber abhängt. Mauritius hat jahrzehntelang von der hohen Zuckermarktpreisen in der EU profitiert. Das ist einer der wesentlichen Gründe dafür, dass Mauritius heute ein relativ gut entwickelter Staat mit sehr wenig ausgeprägter Armut ist.
Unabhängig davon wird Direkthilfe natürlich einen Großteil der Entwicklungszusammenarbeit nicht ersetzen können.