Schule auf für sozial Schwache

Ob eine Schülerin Erfolg in der Schule hat, ob ein Schüler die Hauptschule besucht oder Abitur macht, hängt in Deutschland noch immer stark von der sozialen Herkunft ab. Die Corona bedingten Schulschließungen drohen jetzt viele Bemühungen für mehr Bildungsgerechtigkeit der vergangenen Jahre zunichtezumachen.
Denn mit dem Lockdown der Schulen verlieren Lehrerinnen und Lehrer oftmals den Kontakt gerade zu den schwächsten Schülern. Und bei Kindern aus sozial benachteiligten Familien ist die Gefahr, dass sie durch das Homeschooling weiter abgehängt werden, besonders groß.
Es ist für Schüler ein großer Unterschied, ob Akademiker-Eltern im Homeoffice arbeiten, dabei zwar unter der Doppelbelastung leiden, aber dennoch ihre Kinder bei den Aufgaben beaufsichtigen können, ihnen einen Laptop und einen Drucker zur Verfügung stellen und bei Fragen helfen. Oder ob Eltern als Verkäuferinnen, Lagerarbeiter oder Reinigungskräfte auch jetzt außer Haus arbeiten, eventuell mit der deutschen Sprache Schwierigkeiten haben oder in beengten Verhältnissen leben.
Deshalb sollte nicht nur an die Abschlussklassen gedacht werden, wenn sich die Schulen im Mai zaghaft wieder öffnen. Vorrangig sollten Kinder aus sozial benachteiligten Lebensverhältnissen zum Lernen in die Schulen zurückkehren dürfen.
Da Unterricht, wie wir ihn kannten, in diesem Schuljahr wohl nicht mehr stattfinden wird, brauchen bedürftige Schüler rasch Hilfen bei der digitalen Ausstattung – und Anleitung. Statt die Sommerferien für alle zu verkürzen, sollten in den Schulen Übungs- und Lernprogramme in kleinen Gruppen angeboten werden, damit diejenigen, die es am Nötigsten haben, ihre Rückstände aufholen kön

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