Zur mobilen Webseite zurückkehren

Universitäten
Geisteswissenschaften im Abseits

Bei der Vergabe von Fördermitteln gehen Geisteswissenschaften zunehmend leer aus. Dabei brechen weltweit religiös grundierte Kulturkämpfe auf, zu deren Verständnis Geisteswissenschaften beitragen können. Ein Kommentar.
von Michael Schrom vom 26.06.2025
Artikel vorlesen lassen
(Foto: istock by Getty / Rafael Wiedenmeier)
(Foto: istock by Getty / Rafael Wiedenmeier)
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Sie haben noch kein Digital-Abonnent? Jetzt für 0,00 € testen
PFplus

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:

Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
  • Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
  • Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
  • Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
  • 4 Wochen kostenlos testen
PFplus

Jetzt direkt weiterlesen:

Digital-Zugang
  • diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
  • die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
  • 4 Wochen für nur 1,00 €
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper ergänzend zu Ihrem Print-Abo

Es ist schon absurd: Überall auf der Welt brechen religiös grundierte Kulturkämpfe auf, wird Religion als Mittel zur Macht genutzt. In den USA, in Russland, in der Türkei, in Indien, in Israel, in Iran, bei der Hamas ebenso wie bei afrikanischen Rebellengruppen. Aber das Exzellenzcluster »Politik & Religion«, das seit 2007 an der Universität Münster eine breite Vernetzung von Forschenden geschaffen hat und viel Orientierungswissen zur Verfügung stellt, verliert die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Nun könnte man sagen: Nach 18 Jahren ist das ein normaler Vorgang im akademischen Betrieb. Vielleicht war auch der Antrag nicht glücklich formuliert. Aber es fällt schon auf, dass die Anzahl der DFG-geförderten geisteswissenschaftlichen Projekte von Periode zu Periode geringer wird. Im neuen Zyklus finden sich unter den 70 ausgewählten Forschungsprojekten lediglich zwei politikwissenschaftliche und zwei eher philologisch-historisch orientierte Cluster. Projekte wie »Normative Ordnungen« (Universität Frankfurt/Main) oder »Verfassungsordnungen« (Universität Freiburg) schienen den Juroren nicht exzellenzwürdig. Religion kommt nur noch als Gegenspielerin zum Liberalismus, wie im Exzellenzcluster »Auseinandersetzung um das liberale Skript« (Freie Universität Berlin). Das ist zwar nicht falsch, aber eine Unterbestimmung von Religion. Bei allem Respekt vor Naturwissenschaft und Ökonomie: Dass Geisteswissenschaften zunehmend zu einem blinden Fleck werden, ist nicht nur bedauerlich, sondern auch gefährlich. Denn sie halten auch das geschichtliche Erbe und das kulturelle Gedächtnis wach. In Zeiten, in denen alle möglichen Narrative verbreitet werden, braucht es umso mehr exzellente Forscherinnen und Forscher auf diesem Gebiet – und ein Bewusstsein für die Relevanz ihrer Arbeit.

Hören Sie diesen Artikel weiter mit P F plus:

4 Wochen freier Zugang zu allen P F plus Artikeln inklusive ihh Payper.

Jetzt für 1,00 Euro testen!

Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung (Öffnet in einem neuen Tab).

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette (Öffnet in einem neuen Tab).
Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...
0:000:00
1.0