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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 24/2021
Der Inhalt:

Das Leib-und-Seele-Gespräch
Verletztheit als Talent

Der Sozialpädagoge Johannes Heibel aus dem Westerwald kümmert sich seit 30 Jahren ehrenamtlich um Betroffene sexualisierter Gewalt. Und glaubt immer noch an Gott.
von Christoph Fleischmann vom 31.12.2021
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Bodenständig und engagiert: Johannes Heibel vor seinem selbst gebauten Haus (Foto: Thilo Schmülgen)
Bodenständig und engagiert: Johannes Heibel vor seinem selbst gebauten Haus (Foto: Thilo Schmülgen)
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Publik-Forum: Sie haben Mitte des Jahres Ihre eigene Demütigungserfahrung in der Kirche publik gemacht. Was haben Sie da als Kind erlebt?

Johannes Heibel: Ich war neun Jahre alt. Zur Ersten Heiligen Kommunion habe ich eine Armbanduhr geschenkt bekommen; das war damals, 1965, etwas besonderes. Acht Tage nach der Kommunion saßen wir alle noch mal mit Anzug vorne in der Kirche. Der Kaplan passte auf wie ein Luchs, dass wir ruhig sitzen. Ein Klassenkamerad fragte mich nach der Uhrzeit, es war kurz vor Beginn des Gottesdienstes, ich schaute stolz auf meine Uhr und sagte es ihm. Da spürte ich auf einmal, wie mich der Kaplan am Ohr packte, es drehte und mich am Ohr durch die halbe Kirche zog. Ich musste dann hinten neben ihm sitzen. Das Schlimme war nicht

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