Singen statt Streiten
Die Liebe gerät in Not in diesen Zeiten, auch die zum Nachbarn. So erst heute in unserem Haus mit vielen Mietern – eine in Endlosschleife von Kindern im Haus gehörte Lieblings-CD »nervte« andere im Haus. An den Briefkästen »entspann« sich eine schriftliche Auseinandersetzung, Zettel reihte sich an Zettel … zu Beginn anonym, dann mit Namen … Spannung war lesbar und spürbar …
Schon länger finde ich die Balkon-singe-Idee gut, könnte das der Moment sein? Sätze surrten durch den Kopf, und das folgende »Gedicht« entstand:
Die Nerven liegen blank,
bei mir und andern Leuten –
die Fliege an der Wand – stört mich,
doch nicht nur heute!
»Corona« Krone heißt,
hab ich zuletzt gelesen,
ich dacht, der Mensch wär doch
das »Schöpfungs-Krone-Wesen«?!
Wenn wir das wirklich sind,
dann können wir doch alle
gemeinsam etwas tun –
grad jetzt, in diesem Falle.
Lasst uns einander sehn
und miteinander reden,
so könnte es auch sein, dass ich des Anderen Leben
ein bisschen mehr versteh!
Wer also gerne mag, kann heute Abend singen,
von seinem Balkon und Fenster aus seine Stimme zum Klingen bringen!
Liedtexte und eine Zeit zum Singen hab ich angefügt … und auch bei den Briefkästen deponiert …
P. S. Heute ist aus dem Singen nichts geworden, dunkle Wolken zogen auf, noch ohne Regen, der so nötig wäre; noch nicht, sag ich erst mal, aber es wurde miteinander gesprochen, das habe ich inzwischen gehört …
Das ist ein Anfang. So leicht dürfen wir uns unsere Krone nicht nehmen lassen, nicht von Corona und auch nicht voneinander …
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