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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 17/2015
Der Inhalt:

Hauptsache Barmherzigkeit!

von Thomas Seiterich vom 11.09.2015
Papst Franziskus gibt die Vergebung von Abtreibungen frei, eine Provokation
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Typisch Franziskus! Die Lehre der Kirche wird nicht infrage gestellt, doch der Papst relativiert die bürokratisch-hierarchische Vergebungsmechanik. Eine Abtreibung konnte bisher nur von Bischöfen und beauftragten Beichtvätern vergeben werden. Jetzt erlaubt dies erstmals ein Pontifex sämtlichen Priestern. Das ist kirchlich eine Sensation. Doch für Nichtkatholiken wirkt die Aktion skurril. Im deutschen Sprachraum ist sie ohne Relevanz, da hier dank einer »Sondererlaubnis« eh jeder Geistliche eine Abtreibung vergeben darf. Aber in der Dritten Welt, wo die meisten Katholiken leben, macht es Franziskus für Frauen, die unter einer Abtreibung leiden, nun leichter, einen Geistlichen ihres Vertrauens zu finden, dem sie sich anvertrauen können. Bizarr wirkt die Fristbeschränkung: Die Erlaubnis gilt für das »Jahr der Barmherzigkeit« von Advent 2015 bis Advent 2016. Franziskus stellt »ungeachtet gegenteiliger Bestimmungen«, wie er selbst erklärt, die Barmherzigkeit und die Liebe über alles. Lehre hin, Lehre her. Er fördert auf diese Weise Fortschritt: Die alte Dogmatik übersteigt der erstaunliche Papst kühn, indem er sich an Jesus Christus ausrichtet und folglich Liebe und Barmherzigkeit den Vorrang gibt gegenüber dem römischen System. Diese »lateinamerikanische« Strategie ärgert Konservative und enttäuscht papierfixierte Kirchenreformer. Papst Franziskus agiert als ein Virtuose der Relativierung – wie 2014, als er die Ausgrenzung der Homosexuellen mit der trefflichen Frage aushebelte: »Wer bin ich, dass ich sie verurteile?« Einfühlung in das Leid derer, die unter Druck abgetrieben haben, Liebe insbesondere für Frauen in Armut und Not – welch ein Auftakt für die bevorstehende Weltsynode über Ehe und Familie!

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