Gegen das Gift des Hochmuts
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In meiner Jugend bin ich mit der Aktion Sühnezeichen nach Auschwitz gepilgert. Wir waren die erste Gruppe junger Deutscher, die im ehemaligen Vernichtungslager gearbeitet hat. Wir waren damit betraut worden, die Grundmauern des sogenannten Weißen Hauses, der ersten Vergasungsstätte in Birkenau, zu suchen und freizulegen. Auf den Feldern um das Gehöft herum hatte die SS die Asche der Ermordeten verstreuen lassen. Nun, 1965, zwanzig Jahre nach dem Krieg, war Gras darüber gewachsen. Doch wenn wir einen Grasboden aushuben, griffen wir in die Asche der ermordeten Menschen. Und zuweilen fanden wir letzte Habseligkeiten, Gebissteile, ein Brillengestell, eine Kindermurmel.
Es gibt Orte, die demütig machen. Auschwitz gehört dazu. Bis heute kann ich nicht ohne tiefste Scham dort sein. Es war und ist fü