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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 23/2021
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Krieg in Äthiopien
Es droht ein zweites Ruanda

Der Präsident und der regionale Machthaber in Tigray könnten das ganze Land in den Abgrund reißen. Einen Neuanfang kann es nur ohne die beiden geben.
von Dominic Johnson vom 03.12.2021
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Vertrieben: Mehr als eine Million Menschen aus der umkämpften Region Tigray sind auf der Flucht. Doch auch in anderen Landesteilen sind sie nicht in Sicherheit. (Foto: PA/AP/Ben Curtis)
Vertrieben: Mehr als eine Million Menschen aus der umkämpften Region Tigray sind auf der Flucht. Doch auch in anderen Landesteilen sind sie nicht in Sicherheit. (Foto: PA/AP/Ben Curtis)
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Wenn eine Regierung einen Teil der eigenen Bevölkerung nach ethnischen Kriterien zum Feind erklärt, müssten eigentlich alle Alarmglocken schrillen. Ein solches Vorgehen, das zeigt der Völkermord an Ruandas Tutsi 1994, kann zum Genozid führen. Die kollektive Verteufelung einer Bevölkerungsgruppe und das Aufhetzen der Bevölkerungsmehrheit gegen diese Gruppe muss zwar nicht zwangsläufig zum Völkermord führen – aber für einen Genozid gehört es zur notwendigen Vorbereitung.

Der Umgang der Regierung Äthiopiens mit der Minderheit der Tigrayer ist daher in höchstem Maße beunruhigend und nicht hinnehmbar. Dass die Regierung die abtrünnig gewordenen Machthaber der Region Tigray militärisch bekämpft, ist eine Sache – dass die tigrayische Zivilbevölkerung auch fernab der militärisc

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