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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 21/2018
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Glaubenskrise im Gottesstaat

von Britta Baas vom 10.11.2018
Die Iraner vertrauen ihrer Theokratie schon lange nicht mehr. Doch der Islam beschert ihnen Momente des Glücks. Gibt er auch Hoffnung auf einen Wandel? Besichtigung einer Utopie
Geistliche Oberhäupter, überall präsent: Plakate mit den Konterfeis Ajatollah Khomeinis (links) und seines Nachfolgers Ajatollah Khamenei säumen die Straßen in den Städten Irans. (Foto: Morteza Nikoubazl/ZUMA Wire/Alamy Live News)
Geistliche Oberhäupter, überall präsent: Plakate mit den Konterfeis Ajatollah Khomeinis (links) und seines Nachfolgers Ajatollah Khamenei säumen die Straßen in den Städten Irans. (Foto: Morteza Nikoubazl/ZUMA Wire/Alamy Live News)
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In dieser Nacht ist an Schlafen nicht zu denken. Der Wind zerrt an den Ästen und Blättern der Bäume, draußen vor dem Hotel. Es ist kurz nach 23 Uhr, in den Straßen der Stadt Tabriz wird die Dunkelheit lebendig. Zuerst sind sie nur ganz von Ferne zu hören: Männerstimmen, die rhythmisch singen, tief aus dem Bauch. Es müssen Hunderte sein. Ihr Gesang ist ein Atmen und Hauchen, ein Stöhnen und Stillwerden, in immer neuen Wellen. Dann sind auch Trommeln zu hören. Die Schläge klingen tief, verschmelzen mit dem Rhythmus der Männer. Es vergeht Stunde um Stunde. Ist noch Nacht? Oder schon Morgen? Irgendwann werden die Stimmen leiser, die Trommeln verstummen.

Es sind die ersten Stunden von Tasua, dem Tag vor dem großen Ashurafest. Jahr für Jahr gedenken die Schiiten mit Trauerzeremonien, Passionsspiele

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Georg Lechner 14.11.2018, 09:40 Uhr:
Die Revolution Khomeinis konnte nur deswegen erfolgreich sein, weil die US-gestützte (CIA-Putsch 1953 zur Verhinderung der Verstaatlichung des Ölsektors) Diktatur Pahlevis ebenso moralisch bankrott war. Ein Onkel hatte damals den Iran besucht und war erschüttert, wie armselig gekleidet (Sandalen aus ausgedienten LKW-Reifen) die Leute dort auf dem Weg von und zur Arbeit waren. Als Erklärung bekam er geliefert, dass sie sonst bald nicht mehr zur Arbeit kämen, wenn sie nach ihrer Meinung genug verdient hätten.

Georg Lechner 14.11.2018, 07:27 Uhr:
Schon vor knapp hundert Jahren (anno 1919) hat Hugo Ball formuliert: "Eine Theokratie ist das Sakrileg der Sakrilege." Wie sehr das stimmt, wie gründlich man solcherart den Menschen Religion vermiesen kann (wenn sie nicht zuvor einen tieferen inneren Bezug dazu für sich gefunden haben), zeigt dieser Artikel.