Ein Pro und Contra" />
Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 17/2016
Der Inhalt:

Die Wehrpflicht wieder einführen?

vom 11.09.2016
Die Wehrpflicht wurde in Deutschland 2011 abgeschafft. Doch nun flammte im Zuge der Sicherheitspolitik der Bundesregierung erneut die Diskussion darüber auf. Soll es bei der Berufsarmee bleiben oder die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt werden? Ein Pro und Contra
Eine Wehrpflicht für alle wieder einführen? Publik-Forum-Chefredakteur Wolfgang Kessler (Bild links) ist dafür, Peter Tobiassen, im Vorstand des »Forums Ziviler Friedensdienst«, hält nichts davon (Fotos: Publik-Forum; privat)
Eine Wehrpflicht für alle wieder einführen? Publik-Forum-Chefredakteur Wolfgang Kessler (Bild links) ist dafür, Peter Tobiassen, im Vorstand des »Forums Ziviler Friedensdienst«, hält nichts davon (Fotos: Publik-Forum; privat)
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Sie haben noch kein Digital-Abonnent? Jetzt für 0,00 € testen
PFplus

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:

Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
  • Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
  • Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
  • Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
  • 4 Wochen kostenlos testen
PFplus

Jetzt direkt weiterlesen:

Digital-Zugang
  • diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
  • die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
  • 4 Wochen für nur 1,00 €
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper ergänzend zu Ihrem Print-Abo

Wolfgang Kessler: Ja, dann müssen alle über das Töten reden

Damit es keine Missverständnisse gibt: Ich bin überzeugter Wehrdienstverweigerer. Am liebsten wäre mir eine Welt ohne Armeen und ohne Bundeswehr. Doch das ist leider Illusion. Also geht es um die Art der Armee. Und da bin ich eindeutig gegen eine Berufsarmee. Sie wurde in Deutschland im Zuge des Hypes um den ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg eingeführt.

Entstanden ist eine Armee, die Kriegstechnik und Töten zum Beruf macht – und völlig unabhängig von den Bürgern agiert. Sie führt die Befehle der Bundesregierung aus – ob in Afghanistan oder in Mali. Oder in Deutschland. Von den allermeisten Bürgern ist kein Widerstand zu erwarten – denn sie sind nicht direkt betroffen, sie können

Hören Sie diesen Artikel weiter mit P F plus:

4 Wochen freier Zugang zu allen P F plus Artikeln inklusive ihh Payper.

Jetzt für 1,00 Euro testen!

Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.

Gast 03.10.2016:
Freiwilligkeit fordert bürgerschaftliches Engagement heraus, Pflichtdienste schrecken ab.

So ähnlich ist es auch bei Hartz 4. 1-Euro-Jobs sollten freiwillig, besser bezahlt, und sinnvoll sein.

Georg Lechner 21.09.2016, 16:58 Uhr:
Zusammenfassung: Es geht mit und ohne Wehrpflicht, um die militärische Durchsetzung von Neoliberalismus und Hegemonialpolitik (in der Diktion der FAZ anlässlich des Kongo-Einsatzes im August 2006 "um die Aufrechterhaltung der bestehenden Weltwirtschaftsordnung, von der nur wenige Länder so sehr profitieren wie Deutschland"). Dahinter stehen in Österreich alle im Parlament vertretenen Parteien, in Deutschland könnte die Linke noch eine Ausnahme sein.

Georg Lechner 21.09.2016, 16:42 Uhr:
In Österreich haben wir zwar die Wehrpflicht (beibehalten durch ein Referendum mit der Wahlmöglichkeit zwischen Berufsheer plus Präsenzdienst vs. Berufsheer ohne Präsenzdienst), aber sie ist nur eine Alibi-Einrichtung, denn dem nominellen Zweck der Landesverteidigung könnte sie praktisch nicht dienen. Das Geld im Heeresressort geht überwiegend an das Berufsheer, wo nur aufgenommen wird, wer sich zu Auslandseinsätzen bereiterklärt.
Die Landesverteidigung ist realiter auch nicht Hauptaufgabe des Bundesheers (das hat schon der damalige "Verteidigungs"minister Platter anno 2003 via "DerStandard" wissen lassen), sondern "der Wirtschaft den Boden aufzubereiten". Bestätigt wurde dies durch den außenpolitischen Think Tank des EU-Rates, das Institut für Strategische Studien, das im Papier vom Mai 2004 die Abkehr von der Landesverteidigung und die Hinwendung zu Interventionen und Expeditionskriegszügen als strategisches Muss bezeichnet hat.

M. Wolf 13.09.2016:
Herr Kessler hat schon recht: Eine Welt ohne Armeen und ohne Bundeswehr ist Illusion. Sein Plädoyer für die Wiedereinführung der Wehrpflicht und sein Hauptargument erscheinen mir allerdings wenig überzeugend.
Hätten denn die jungen Frauen und Männer wirklich die Wahl zwischen Wehr- und Ersatzdienst? Zunächst könnten sie sich doch nur entscheiden, ob sie Wehrdienst leisten oder ihn aus Gewissensgründen verweigern. Die Verweigerung kann je nach Ausgestaltung der Gewissensprüfung eine hohe Hürde sein. Wäre etwa die Überzeugung, gewaltfreie Wege der Konfliktlösung seien der militärischen Option vorzuziehen, ein für die zuständigen Behörden akzeptabler Gewissensgrund? Ich bin nicht sicher. Möglich, dass die Wiedereinführung der Wehrpflicht militärische Fragen wieder stärker ins Blickfeld der Gesellschaft rücken würde. Der Preis aber könnte sein, dass viele junge Menschen gezwungen werden, gegen ihre Überzeugung eine als unsinnig empfundene militärische Ausbildung zu absolvieren.

Tilmann Wolf 11.09.2016:
Ich war in den 80er-Jahren beim Wehrdienst. Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Gewaltfreiheit habe ich beschlossen, den Wehrdienst nicht zu verweigern und ihn zu leisten. Ausschlaggebend war, dass eine gewaltfreie Verteidigung voraussetzt, dass Verteidiger und Verteidigte gleichermaßen bereit sind, für die Gewaltfreiheit auch zu sterben. Der Verteidiger kann das zwar für sich selbst beschließen, nicht aber für die anderen, die ihm als die zu Verteidigenden anvertraut sind.
Die heute gegenüber 1980 veränderte Rolle der Bundeswehr und die veränderten Szenarien der Weltpolitik verlangen dennoch weiterhin eine verantwortliche Teilhabe der Zivilbevölkerung an der Frage gewaltfreier oder gewaltbereiter Friedenspolitik. Ohne eigene Betroffenheit kann die Entscheidung über Militäreinsätze zu einer wirtschaftliche Kosten-Nutzen-Betrachtung schrumpfen.