Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 1/2023
Der Inhalt:
Religion & Kirchen

Ausstellung
Es hätte auch anders kommen können

vom 13.01.2023
Gut möglich, dass US-Atombomben Deutschland getroffen hätten - wenn die Deutschen nicht im Mai 1945 kapituliert hätten. Die Ausstellung »Roads not taken« fragt: Was wäre gewesen, wenn...?
(Foto: © National Archives Washington D.C. Public Domain)
(Foto: © National Archives Washington D.C. Public Domain)

Ausstellung. Die Revolution im Oktober 1989, die zum Fall der Mauer führte, hätte auch scheitern können. Zeitgenossen waren damals erstaunt, dass sie nicht niedergeschlagen wurde. Schließlich war genau das in China erst ein paar Monate zuvor geschehen und von der Führung der DDR gebilligt worden.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 01/2023 vom 13.01.2023, Seite 55
Von der Zukunft lernen
Von der Zukunft lernen
Warum es so schwer ist, sich auf Vorhersehbares einzulassen
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper

Dieses Ereignis und andere 13 markante Einschnitte in der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts erkundet die Ausstellung »Roads not Taken« im Deutschen Historischen Museum. Sie fragt: Was wäre gewesen, wenn ...? Die Ausstellung beginnt mit der geglückten Revolution 1989, geht zeitlich zurück und endet mit der gescheiterten Revolution 1848/49.

Der deutsch-israelische Historiker Dan Diner hat die Ausstellung mitkonzipiert. Er hofft, dass sie hilft, das »Politische der Geschichte« wiederzuentdecken. »Im Nachhinein ist man oft geneigt, das eingetretene Geschehene als zwingend zu erachten. Es habe so kommen müssen, sagen wir dann.« Diner hält es für »hochpolitisch, der Frage nachzugehen, wer wie und warum in einem bestimmten Augenblick so und eben nicht anders gehandelt hat.«

Viel Raum bekommt die Zeit des Nationalsozialismus mit ihren Wendepunkten und verpassten Chancen. Die französische Armee hätte Hitler 1936 stoppen können. Die Deutschen sind nur knapp einer Atombombe entkommen: Die USA hatten einen Abwurf erwogen, doch im Mai 1945 kapitulierte Deutschland. Die Kernwaffenexplosion wurde erst zwei Monate später getestet und die Bomben trafen Japan.

Was, wenn das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 erfolgreich gewesen wäre? Der beendete Krieg hätte viele Deutsche gerettet. Doch die Vernichtung der europäischen Juden wäre dadurch nicht rückgängig gemacht worden. Auf der Wand gegenüber dem Datum steht daher lediglich: Zu spät.

Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.