Eine synodale katholische Kirche?
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Das eindrucksvollste Bild, das vom Frühjahrstreffen der deutschen Bischöfe in Lingen weit im Nordwesten der Republik in Erinnerung bleibt, schufen 300 protestierende Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft kfd. Nach dem Eröffnungsgottesdienst demonstrierten die Mitglieder des größten deutschen Frauenverbandes für eine entschiedene Aufklärung des Missbrauchsskandals und für Reformen in der Kirche. Sie skandierten die Parole »Licht an!« und leuchteten mit Taschenlampen symbolisch in den Kirchenraum. Auf ihren Transparenten standen Slogans wie: »Kein Amt für Täter«, »Vollständige juristische Aufklärung und Strafverfolgung«, »Frauen in alle Weihe-Ämter« oder »Opferschutz und Entschädigung der Opfer«.
Paul Haverkamp 15.03.2019, 11:42 Uhr:
Wenn es zu einem partneradäquaten Diskurs – zu synodalen Strukturen - kommen soll, müssen die Spielregeln geklärt sein: Laien müssen die Zusage bekommen, dass sie nicht nur ihre Meinung vortragen dürfen, sondern auch mitbestimmen können am Ende eines Diskurses, wenn über Reformen und Veränderungen abgestimmt wird. Alles andere wäre reine Zeitverschwendung, und es bleibt den Laien nur zu raten, sich für eine reine Alibiveranstaltung der Bischöfe nicht instrumentalisieren zu lassen.
Es kann und darf mit den Amtskirchenvertretern keinen Dialog geben, wenn sie darauf beharren, dass zwischen Klerikern und Laien ein Wesensunterschied besteht.
Entweder es gibt einen Diskurs auf Augenhöhe oder keinen!
Der Paderborner Theologe Eicher sprach vor Jahren im Zusammenhang mit dem ständischen Festhalten an der hierarchischen "Wesensverschiedenheit" von Klerus und Laien von einer "strukturellen Sünde", die heute in der röm.-kath. Kirche zu beklagen sei. Dem bleibt nichts hinzuzufügen.
Lisa Kötter 15.03.2019:
"... ohne den Schub der Laien scheint ein Weg hin zu tiefgreifenden Reformen jedenfalls völlig unmöglich."
So ist es und wird es sein. Schon jetzt passiert nur etwas auf Druck von Aussen. Und zwar auf Druck, der öffentlich gemacht wird. Weil der Druck von Innen scheinbar nicht da ist oder nicht ausreicht.
Hatten sich vor Jahrzehnten bedrängte, missbrauchte, gedemütigte Menschen bei bischöflichen Stellen gemeldet, so gab es keinen Druck. Nicht den des Gewissens, nicht den der Moral, nicht den der Caritas.
Es gab nur das Verhalten des "aus der Tür-kehrens", damit das Haus der Kirche rein bleibe. Da liegt nun der ganze Dreck, höher als die Dornenhecke rund um Dornröschens Schloss. Im Innern schlafen die Väter und träumen von vorgestern. Der "Kern der Unschuld" wartet darauf, wachgeküsst zu werden. Dafür muss das Kirchenvolk durch die Mauern aus Unrat hindurch und das tun, was nötig ist: Christus in unserer Zeit feiern. Sichtbar und hörbar.
Lisa Kötter für Maria 2.0