Die Pandemie-Kirche
Eine spontane Idee eines 82-jährigen katholischen Pfarrers:
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1. Wir brauchen eine gut erreichbare Kirche, aus der die Sitzbänke entfernt sind
2. verstreut stehen der Größe der Kirche entsprechend Stühle herum, so dass sich jede (r) wählen kann, wohin er sich eine Weile(!) setzen will
3. in der Mitte steht gut zugänglich ein weiß gedeckter Tisch mit vielen kleinen Tellern oder Schalen, auf ihnen liegen ein kleines Stück Brot und ein paar Weintrauben, jede(r ), die/der kommt, kann sich irgendwann davon nehmen, leere Gefäße werden von jemandem eingesammelt, gereinigt, neu belegt und wieder hingestellt
4. die Kirche ist sonntags geöffnet (vielleicht auch mal Freitag oder Samstag) von +- 8 Uhr bis +- 18 Uhr
5. jede(r ) kann kommen und gehen, wann er will, achtet aber darauf, dass auch ein anderer Platz findet
6. in der genannten Zeit findet ein Gottesdienst statt (Gottes Dienst an uns!) mit verschiedensten Elementen, die sich im Laufe des Tages auch mal wiederholen können
7. solche Elemente sind:
8. die sich an der Gestaltung nach Begabungen und Charismen beteiligen wollen, sprechen die Zeiten, wann sie dasein können, über einen Koordinator ab
9. zwischen jedem Element sind ein paar Minuten Pause (ohne Hektik, ohne Länge)
10. die Elemente folgen bewusst keiner herkömmlichen festen Reihenfolge und können vielfach sich abwechseln
11. BesucherInnen erleben dies oder das, entsprechend der Zeit, die sie sich nehmen (mit Rücksicht auf andere)
12. die Elemente werden in der Woche durch ein Team vorbereitet unter Rücksicht auf verschiedene Zutrefflichkeiten der BesucherInnen, irgendwo sollte jede(r ) sich wiederfinden. Das alles bedarf einer sehr hohen Sensibilität
13. an diesem Gottesdienst beteiligen sich verschiedene Konfessionen und Religionen, es ist d e r Gottesdienst am Sonntag (Freitag/Samstag) am Ort
Diese v e r r ü c k t e Idee gebe ich zum Begutachten, Kritisieren, Ergänzen, Experimentieren … Weiterreichen frei.
Herzlich grüßt mit dem Spirituell aus Jugendzeiten »Wer rettet dich, wer rettet mich, wer läßt uns niemals verloren gehen?«
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Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Erzählprojektes von Publik-Forum »Die Liebe in Zeiten von Corona«. Wir laden unsere Leserinnen und Leser ein zu unserem Erzählprojekt: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Nöte, Ängste und Ihre Zuversicht in Zeiten von Corona.