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Corona – hat uns Ältere ins Haus verbannt

vom 29.03.2020
von Waltraud Koneczny

Nun sitzen wir rum und schau‘n an die Wand?
Nein:
Als Erstes aus dem weichen Sessel fliehen.
Dann den Stecker aus dem Fernseher ziehen.
Weil:
Nun haben wir Zeit und Muße und Ruhe,
Vergessen das trubelige Alltagsgetue.
Schon flattern die besten Ideen umher,
Was mit Freude und Lust heut‘ zu machen wär.

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Könnt‘ ein Bildchen malen mit Farbe und Pinsel.
Alte Fotos schauen von der Ferieninsel.
Könnt‘ das Loch im Wollsocken endlich stopfen.
Könnt‘ das wachsende rot-gelbe Blümchen umtopfen.
Könnt‘ für den Hasen die Eierschalen
Diesmal nicht färben, doch mit Blümchen bemalen.
Könnt‘ mit Ingwer gurgeln und dann wieder singen.
Könnt‘ meinem Kater den Kopfstand beibringen.
Könnt‘ meinem Hamster das Fellchen putzen,
Könnt‘ dem Papageien die Krallen stutzen.
Könnt‘ mit mir selber Schach mal spielen,
Meine müden Füße im Warmwasser sielen.
Könnt‘ das Stuhlbein absägen und das Holz benützen,
Um für die Weihnachtskrippe die Hirten zu schnitzen.
Könnt‘ den halbfert‘gen Handschuh zu Ende stricken,
Meinem Enkel ein Brieflein schreiben und schicken.
Könnt‘ probieren, ein kleines Verslein zu dichten,
Den Schreibtisch aufräumen, die Schubladen sichten.
Könnt‘ die Zehennägel schmirgeln und feilen.
Könnt‘ per WhatsApp paar dumme Sprüche verteilen.

Das wär für heute erst mal genug.
Doch morgen geht’s weiter ohne Verzug.
Der Ideen sind es unendlich viele.
Alle mit dem einzigen Ziele:
Das Festsitzen froh zu bestehen zu Haus’,
Bis – juchhei – es geht wieder in die Sonne hinaus.

Doch alles mit Liebe und Freud‘ – ohne Hast.
Wie es für uns »Ältere« sowieso besser passt.

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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