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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 22/2017
Der Inhalt:

»Ich besuche Orte, an die sonst niemand geht«

Sie ist Dichterin und politische Aktivistin: Für Arundhati Roy ist Literatur »die einzige Möglichkeit, die Welt richtig zu betrachten«. In ihrem neuen Roman »Das Ministerium des äußersten Glücks« kritisiert die indische Schriftstellerin die Gewalt und das Kastensystem in ihrem Land
von Claudia Mende vom 24.11.2017
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Publik-Forum: Frau Roy, Ihr neuer Roman zeichnet Indien als zerrissenes und gewalttätiges Land. Es geht um Menschen am Rande der Gesellschaft, um Übergriffe auf Muslime und die Folgen des Kastensystems, das bis heute wirkt. Erklären Romane mehr als politische Analysen?

Arundhati Roy: In der Literatur liegt eine ganz andere Wahrheit, sie ist für mich die einzige Möglichkeit, die Welt richtig zu betrachten. Es wäre sehr schwierig, über Kaschmir einen reinen Sachtext zu schreiben, denn dazu ist der Konflikt zu komplex. Es geht ja nicht nur darum, wie viele Menschen dort umgebracht und gefoltert wurden, sondern darum, wie sich die Atmosphäre in einer Region unter militärischer Besatzung anfühlt. Das kann nur Literatur beschreiben.

Ka

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