Grünstrom ohne Subventionen
Die Energiewende tritt in eine neue Phase: Der Energiekonzern Vattenfall teilte im Sommer mit, er habe vor der niederländischen Küste mit der Errichtung »des größten und ersten subventionsfreien Offshore-Windparks der Welt« begonnen. Gestiegene Preise von Erdgas und Kohle, vor allem durch den gestiegenen CO2-Preis im Emissionshandel ermöglichen das. Der CO2-Preis ist die politisch festgelegte Abgabe pro Tonne CO2. Der Strompreis an den Strombörsen erreicht inzwischen Rekordwerte und macht die Erneuerbaren auch ohne gesetzliche Einspeisevergütungen konkurrenzfähig. So kommt die Energiewelt an jenen Punkt, den die Urväter der Energiewende stets als Langfristziel im Blick hatten: weg von der Förderung von Solar- und Windstrom, hin zu auskömmlichen Marktkonditionen. In der Branche tragen solche marktbasierten Lieferverträge das Kürzel PPA (Power Purchase Agreement). Dabei schließt ein Stromabnehmer einen langfristigen Liefervertrag mit einem Ökostromerzeuger; beim jüngsten Offshore-Windpark von Vattenfall zum Beispiel ist BASF Stromkunde. In Mecklenburg-Vorpommern gingen unterdessen zwei Solarstromanlagen freiwillig aus der EEG-Förderung, um den Strom zu Marktpreisen an Greenpeace Energy zu verkaufen. Längst hat, wie diesen Sommer das Handelsblatt schrieb, ein »Wettrennen um grünen Strom« begonnen.