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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 1/2017
Der Inhalt:

Eine Reise durch den Schmerz

von Claudius Grigat vom 13.01.2017
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CD-Tipp. Seine Rettung war der Sufismus: Sumach Ecks ist Sohn koptischer Christen. Aufgewachsen in Kalifornien, bekommt er nach dem College Probleme mit Drogen, lebt auf der Straße. Einen Ausweg findet er in der islamischen Mystik. Er wird Yogalehrer – und Musiker, genauer gesagt Rapper. Unter dem Künstlernamen »Gonjasufi« bringt er 2010 sein erstes Album heraus. Es gerät zur Sensation, weil er aus elektronischen Beats, fernöstlichen Instrumenten, Samples, Rockelementen und seinem eigentümlichen Sprech-Singsang einen völlig neuen Sound kreiert. Nun legt er mit »Callus« (zu Deutsch: Schwiele, Narbe) sein nunmehr drittes Werk vor. Es klingt, wie das Cover aussieht: Golgatha bei Nacht. Die düstere Stimmung hat ihren Grund, sagt Sumach Ecks: »Viele von uns fühlen sich hoffnungslos, weil die ethnischen und religiösen Spannungen immer mehr zunehmen.« Denkt man an die Ereignisse in Orlando, Dallas, Baton Rouge, Nizza, Würzburg und München, aber auch an die vielen Ertrunkenen im Mittelmeer, muss man Gonjasufi zustimmen: »Wir müssen diesem Hass ein Ende machen.« Er persönlich versucht dies mittels Umarmung des Schmerzes, um durch die Qual hindurch zur anderen Seite zu gelangen. Dabei schont er weder sich noch seine Hörerinnen und Hörer: Tonnenschwere Gitarrenriffs und düster klopfende Rhythmen klingen nach purer Verzweiflung, heftig verzerrt liegen darüber Bass, Beats, Gesang, sogar Sitar. Entsprechend lauten die Titel »Maniac Depressant«, »The Kill« oder »Devils«. Keine Frage, dieses Album ist verstörend und spannend. Eine notwendige Zumutung – und definitiv Musik zur Zeit!

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