Kirchliche Internate
Die toten Kinder und der Roman der Stunde
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Es sind erschütternde Tage für Michelle Good in Kamloops. In einem Massengrab in ihrer Stadt im Westen Kanadas wurden soeben 215 Kinderleichen entdeckt. Das Grab befand sich auf dem Gelände der Kamloops Indian Residential School, einem der kirchlichen Internate, in denen Kinder nordamerikanischer Ureinwohner bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zwangsweise unterrichtet wurden, vorgeblich, um sie zu »echten Kanadiern« zu erziehen. Viele dieser Mädchen und Jungen starben an Hunger, an katastrophalen Hygienebedingungen, an Tuberkulose oder Gewalt. Ihre Eltern wurden nicht über den Tod informiert und erfuhren nie, wo die Kinder geblieben waren.
Michelle Good lebt in der Nähe dieser Schule. Die 64-jährige Rechtsanwältin mit den langen weißen Haaren gehört zum Stamm der Cree.