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Das Aus für die Odenwaldschule

von Andrea Teupke vom 30.04.2015
Dem berühmten Internat und einstigen Vorzeigeprojekt der Reformpädagogik geht das Geld aus: Im Sommer stellt die Schule den Unterricht ein. Muss man das bedauern?
Lehrer und Schüler der Odenwaldschule stehen Ende April 2015 in Ober-Hambach bei Heppenheim mit Plakaten auf dem Schulgelände. Nach vielen Krisen steht die 105 Jahre alte Reformschule vor ihrem Ende, weil sie nicht genug Geld auftreiben kann. Die Schüler stehen vor einer ungewissen Zukunft. (Foto: Hans-Dieter Erlenbach/dpa(Foto: pa/Erlenbach)
Lehrer und Schüler der Odenwaldschule stehen Ende April 2015 in Ober-Hambach bei Heppenheim mit Plakaten auf dem Schulgelände. Nach vielen Krisen steht die 105 Jahre alte Reformschule vor ihrem Ende, weil sie nicht genug Geld auftreiben kann. Die Schüler stehen vor einer ungewissen Zukunft. (Foto: Hans-Dieter Erlenbach/dpa(Foto: pa/Erlenbach)
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Es gibt Geschichten, die finden einfach kein gutes Ende. Weil sie zu schrecklich sind. Oder zu verfahren. Oder weil es irgendwann zu spät ist für einen guten Ausgang. Hätte es für die Odenwaldschule, das reformpädagogische Vorzeigeprojekt, eine Zukunft geben können? Im Rückblick erscheint das schwer vorstellbar.

Vielleicht, wenn sich viel früher viel mehr Menschen ernsthaft um Aufklärung bemüht hätten. Wenn der Trägerverein schneller und eindeutiger reagiert hätte, als 1998 die furchtbaren sexuellen Übergriffe bekannt wurden. Wenn es mehr Solidarität mit den Opfern gegeben hätte als mit dem einstigen Sc

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Angelika Oetken 02.05.2015, 20:45 Uhr:
"Niemand hätte sich vorstellen können, dass die Täterorganisationen die öffentliche Debatte an sich reißen werden." So äußerte sich Mathias Bubel, ein Opfer des Jesuitenordens 2012 auf einer Pressekonferenz, über die Christian Füller unter der Überschrift "Lebenslänglich trotz Linderung" in der taz berichtete.

Wohin die bisherigen Bemühungen der Opfer führten, mit dem Jesuitenorden ins Gespräch über eine effektive Aufarbeitung zu kommen, darüber finden sich unter Anderem auf der Homepage von Eckiger Tisch Informationen. Aufschlussreich dazu auch das Buch "Unheiliger Berg".

Mit freundlichen Grüßen,

Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

Angelika Oetken 02.05.2015, 20:37 Uhr:

"Wenn es wie im Canisius-Kolleg in Berlin einen radikalen und aufrichtigen Versuch der Aufarbeitung gegeben hätte"

Frau Teupke, wo finden Sie beim Jesuitenorden Anzeichen radikaler und aufrichtiger Aufarbeitung? Einer Vereinigung von Klerikern, die immerhin verantwortlich für die systematische Vertuschung von Missbrauchstaten ist, die Männer aus ihrer Mitte begangen haben. Größtenteils Verbrechen, denen Kinder und Jugendliche zum Opfer fielen, die den Jesuiten zur Erziehung und Fürsorge anvertraut worden waren. Taten von denen etliche schon sehr frühzeitig gegenüber Ordensmitgliedern angezeigt wurden, jedenfalls lange vor 2010.
"Radikale Ehrlichkeit in der Aufarbeitung": Ich vermisse die bislang. Dafür beobachte ich mit wachsender Abscheu die geschickte PR, die einige Repräsentanten dieser Bruderschaft betreiben.

Angelika Oetken 02.05.2015, 19:40 Uhr:
Diese Betroffenen entsprachen so gar nicht dem Opferklische. Als Männer und als gebildete Angehörige der Mittelschicht. Nicht Menschen wie Klaus Mertes waren die Aufklärer. Sondern solche wie Matthias Katsch. Und einige andere, die es ihm gleich getan haben. Sie haben alles aufs Spiel gesetzt. Manche dabei Vieles verloren. Ansehen, Ruf, Karriere, Geld, Partnerschaften, Freunde. Diese mit einer ungewöhnlichen Portion Zivilcourage ausgestatteten Männer unterhalten kein PR-Büro. Sie haben keine Redenschreiber und keine Imageberater. Der Jesuitenorden schon. Die Katholische Kirche sowieso. Es ist nur die Frage, wen das glaubwürdiger macht.

Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

Angelika Oetken 02.05.2015, 19:38 Uhr:


Zur Solidarität mit Gerold Becker und Konsorten: die Fürsorge ging unter Anderem von einer Gruppe von einflussreichen Menschen aus, die Ralf Dahrendorf mal als "Protestantische Mafia" bezeichnet hat. Ich weiß nicht, ob er damals schon über die systematische Protektion von Missbrauchskriminellen informiert war, an der Richard von Weizsäcker oder Marion Gräfin Dönhoff beteiligt waren.

Zur Rolle von Klaus Mertes SJ, ehemals Schulleiter des Canisiuskollegs. Heute leitet er die Jesuitenschule St. Blasien: Herr Mertes hat aus der Perspektive des Jesuitenordens richtig gehandelt. Denn er ist gegenüber den Medien und der Öffentlichkeit in die Offensive gegangen als er um den Jahreswechsel 2009/2010 im Gespräch mit drei mutigen und entschlossenen Männern, die seiner Schule und seinem Orden zum Opfer gefallen waren bemerkte, dass diese bereit waren ein großes Risiko einzugehen. Nämlich sich als Betroffene sexuellen Missbrauchs öffentlich zu outen.

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