Die Geisha – Hüterin der alten Künste

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Scharf wie mit der Rasierklinge ist der blutrote Mund in das weiße Porzellangesicht geschnitten, nachtschwarz glänzt das kunstvoll geschlungene Haar, das makellose Gesicht zeigt ein rituelles Lächeln. Die 17-jährige Geisha Ichisue, mit der ich in einem Restaurant im Stadtteil Gion verabredet bin, sieht aus, als wäre sie soeben aus einer jener Edel-Postkarten herausgetreten, wie sie in Kyotos teuren Papierläden verkauft werden: kein Individuum, sondern ein Ideal. Wie begrüßt man die Inkarnation japanischer Ästhetik? Mit Shakehands? Mit einem Hofknicks? Der Kellner kommt und fragt nach der Bestellung. Vermutlich wird sie einen Fingerhut voll Nektar ordern, eine Portion Ambrosia, eine Schale Lotosblüten-Tau, vielleicht auch nur ein Glas Wasser oder einen grünen Tee. Aber nichts dergleichen. Die Inkarnation japanischer Ästh
