Der Gott, der nicht ankommt

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Im Zentrum der Christenheit, genauer: der abendländischen Christenheit, steht seit Jahrhunderten das Bild eines Gottes, der verjagt wurde. Der aus der Welt geschafft wurde. Zu Tode gefoltert. Blutend, aufgehängt, festgenagelt, eine klaffende Wunde. Man nimmt das bis heute meist einfach so hin, weil nun mal Kreuze überall hängen, innerhalb und außerhalb der Kirchen. Viele davon sind mit einem »Korpus« versehen, so der Fachbegriff: zu Deutsch eigentlich einfach nur der »Leib« an sich. Am Kreuz hängt aber ein spezieller Korpus: der gemarterte, blutende, sterbende, sich verabschiedende, halbabwesende Leib. Man nimmt Kreuz und Korpus, den verjagten Gott, weiter hin, weil von offizieller Stelle – von den Kirchen – meist erklärend (halb entschuldigend) dazu gesagt wird: schon grausam, brutal und blutrünstig, aber darunter verb
Matthias Morgenroth ist evangelischer Theologe, Journalist und Autor zahlreicher Sach-und Kinderbücher. Er arbeitet als Redakteur beim Bayerischen Rundfunk und lebt bei München.
