Die Macken der Propheten

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Ein kleines Kind spielt am Loch der Giftschlange. Doch es bleibt am Leben. Denn die Schlange beißt es nicht. Wölfe wohnen bei den Lämmern. Und die Stimme des Weinens wird man nicht mehr hören. Und auch das Klagen ist ausgestorben, nicht aber der Witz: Denn der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Und alle Raubtiere sind Vegetarier geworden.
Die Vision dieser traumartig neuen Welt stammt von Jesaja. Ähnliches findet sich in anderen Prophetenbüchern des Alten Testaments. Sie greifen Bilder von Gewalt und Zerstörung auf, wie man sie bis heute gewiss nicht minütlich selbst erfährt, dank Fernsehen und Internet aber ständig zugetragen bekommt. Das Fernsehen führt jedoch nicht zu jenem Schauen, das die Propheten erfahren. Und auch was sie hören, ist nicht das, was eine Radiowelle erleben lässt. Denn die pro
Georg Magirius ist Theologe und arbeitet freiberuflich als Schriftsteller in Frankfurt am Main.
