Zum Tee bei Otto Neurath ...
Diese Etui-Menschen in ihrer Luxuswelt

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Herr Neurath, wenn man mit Ihnen über Philosophie spricht, muss man auch Ihr Leben betrachten, und man spricht – Ihrem Philosophieverständnis zufolge – ja dann immer auch über die Gesellschaft, in der Wissenschaft und Philosophie stattfinden?
Otto Neurath: Völlig richtig! Wobei Philosophie und Wissenschaft einerseits in einer bestimmten Gesellschaft und in einer bestimmten Zeit lokalisiert sind und zugleich natürlich international und zeitlos sind …
Gehören der Kampf für gesellschaftlichen Fortschritt und Philosophie und Wissenschaft für Sie zusammen?
Otto Neurath: Ich wollte die Gesellschaft, in der ich lebe, mitgestalten; ich wollte soziale und politische Missstände aufgreifen und verbessern helfen – das h
Dagmar Borchers
ist
Professorin für angewandte
Philosophie an der Universität Bremen. Sie publiziert zu
Fragen der Ethik (unter
anderem
Tierethik, Medizinethik und Bioethik, Kritik der Tugendethik) und der Politischen
Philosophie.
Otto Neurath,
geboren am 10. Dezember 1882 in Wien; gestorben am 22. Dezember 1945 in Oxford, studierte in Wien und Berlin Mathematik, Ökonomie, Geschichte und Philosophie.
Als Ökonom suchte er Alternativen zur Geldwirtschaft. Er war als Sozialist und Austromarxist gesellschaftlich und politisch stark engagiert und in der Volksbildung tätig. Aufgrund seines Engagements in der deutschen Räterepublik wurde er nach deren Zerschlagung verhaftet, saß längere Zeit im Gefängnis und durfte nicht mehr in Deutschland leben. In Wien war er Mitglied des Wiener Kreises. Nach der Invasion der Deutschen floh er nach England, wo er an der Universität Oxford Vorlesungen hielt. Otto Neurath ist bekannt für seinen Elefanten, mit dem er viele seiner Dokumente geschmückt hat.
