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Ein Buch fürs Leben …
Kann Glaube philosophisch sein?

Karl Jaspers – Vorbote eines unkirchlichen Denkens
von Norbert Copray vom 25.05.2017
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Anregend und geistig vorausschauend ist für mich das Büchlein »Der philosophische Glaube« von Karl Jaspers, das gerade heute wieder Interessierte finden müsste. Jaspers geht von folgenden Thesen aus: 1. Gott ist. 2. Wir können in Führung durch Gott leben. 3. Es gibt die unbedingte Forderung im Dasein. 4. Der Mensch ist unvollendet und nicht vollendbar. 5. Die Realität in der Welt hat ein verschwindendes Dasein zwischen Gott und Existenz. So sehe ich in Jaspers einen Vorreiter einer nichtkirchlichen, undogmatischen, spirituell-philosophischen Glaubensform, wie es sie heute vielfach gibt. In den Büchern von Jaspers schwelgte ich. Es waren und sind philosophische Bücher, die einen langen Atem erfordern, von einer der großen deutschen Persönlichkeiten des geistigen und kulturellen Lebens. Berühmt wurden seine Bücher »Die Schuldfrage« (1946), »Die Atombombe und die Zukunft des Menschen« (1957) und »Wohin treibt die Bundesrepublik?« (1966). Um diese Bücher gab es teils heftige Auseinandersetzungen. Und um ihren Autor: Karl Jaspers. Die Feuilletons waren voll davon. Auch um sein 1960 erschienenes Buch »Freiheit und Wiedervereinigung«, das 1989/1990 leider vergessen war. Jaspers, 1883 in Oldenburg geboren, 1969 in Basel gestorben, war Philosoph, Arzt, Psychiater und politischer Denker, er arbeitete auch als Arzt und Professor. Mein erstes Buch von Karl Jaspers war die »Einführung in die Philosophie« (1950), das aus zwölf Radiovorträgen entstand. Eine leichte und gleichwohl substanzielle Einleitung ins philosophische Denken für mich, den Oberstufenschüler, der das Buch verschlang. Mehrmals. Geschwelgt habe ich später im Studium in Jaspers’ dreibändigem Werk »Philosophie« (1932, immer wieder aufgelegt), mit dem er die Existenzphilosophie begründete. Nicht zu verwechseln mit Existentialismus. Faszinierend für mich sind darin im zweiten Band »Existenzerhellung« die großen Kapitel über Kommunikation, was später mein Dauerthema in allen Facetten werden sollte: philosophisch, theologisch, sozialwissenschaftlich und psychologisch. Jaspers’ »Allgemeine Psychopathologie« (1913) gilt als Meilenstein einer methodisch reflektierten psychopathologischen Forschung und war bis in die 1970er-Jahre hinein ein wichtiges Werk für angehende Ärzte und Psychiater. Anfänglich wie Martin Heidegger angetan von der nationalsozialistischen Bewegung, ernüchterte er bald und geriet auch wegen seiner jüdischen Frau in Bedrängnis durch die Nationalsozialisten, die ihn noch am 14. April 1945 in ein KZ verschleppen wollten, was dann aber nicht mehr geschah. Mit Martin Heidegger kam es schon vorher zum Bruch wegen dessen nationalsozialistischer Gesinnung, die auch nach 1945 anhielt. Wer Jaspers im Überblick näher kennenlernen will, hat mit dem Sammelband »Was ist Philosophie?« (alle Bücher im Piper-Verlag oder antiquarisch zu bekommen) eine sehr gute Auswahl aus seinen Schriften.

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