Das Wunder von Leipzig
»Keine Gewalt!«

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Wenn wir auf das schicksalhafte Jahr 1989 zurückblicken, dann gedenken wir bis heute mit freudigen Glücksgefühlen jener Tage im Herbst, als es zunächst in Leipzig und dann überall im Osten gelang, friedlich die Straßen zu erobern und das Ende der SED-Diktatur einzuläuten: Regierungsrücktritt, Mauerfall und schließlich schon nach wenigen Wochen die ersten freien Wahlen, bis dann nur ein Jahr später die Wiedervereinigung gelang.
In Ostdeutschland manifestierte sich das Wunder des friedlichen Machtwechsels vor allem in einem Datum, nämlich dem 9. Oktober 1989, und an einem Ort, der damals bereits zum zentralen Schauplatz des gesellschaftlichen Wandels geworden war: Leipzig. Was genau geschah an jenem 9. Oktober 1989 in Leipzig? Es wurde der entscheidende Tag für das
Martin Jankowski lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Er gehörte in den 1980er-Jahren als Sänger und Liedermacher zur oppositionellen Leipziger Szene und wurde ab 1982 bis zum Ende der DDR von der Stasi überwacht und mit »Zersetzungsmaßnahmen« bedacht. 1988/1989 war er ökumenischer Sprecher des Kontaktkreises der Basisgruppen an der Leipziger Nikolaikirche. Sein Roman »Rabet oder das Verschwinden einer Himmelsrichtung« über die Leipziger Ereignisse von 1989 erschien 1999 im Münchner via verbis verlag.
Lesetipp: »Der Tag, der Deutschland veränderte – Leipzig 9. Oktober 1989«, Evangelische
Verlagsanstalt,
Leipzig 2009Einmal ist es bisher gelungen, mit Kerzen gegen Panzer einen ganzen Staat zum Einsturz zu bringen. Und letztlich den Kalten Krieg zu beenden. Freilich: Wie groß der Anteil der »Friedlichen Revolution« am Zusammenbruch des Ostblocks ist, darüber wird gestritten. Ob sich der Erfolg des gewaltfreien Einsatzes für Freiheit und Verständigung nur einer besonderen historischen Konstellation verdankt oder ob er darüber hinaus Vorbild für Überwindung von Gewalt sein kann, darüber wurde wenig debattiert. Fest steht: In Deutschland ist ein Wunder geschehen.




