Bolsonaro hält Wort – der Regenwald brennt

Kein Zentimeter Land mehr für Indigene! Mit diesem Imperativ ist Jair Bolsonaro als Präsident Brasiliens am 1. Januar 2019 angetreten. Es waren keine leeren Worte. Bolsonaro und seine Regierung haben bereits innerhalb des ersten Amtsjahrs ihr Versprechen übererfüllt. Das belegt eindrücklich der Gewaltbericht des Cimi (Conselho Indigenista Missionário), der Fachstelle der katholischen Kirche für Indigenenfragen. 256 Fälle von Landraub, illegalem Eindringen auf indigene Territorien und unrechtmäßiger Ausbeutung von Ressourcen hat der Cimi 2019 registriert – ein Anstieg um 135 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Rechte der indigenen Völker in Brasilien sind bislang von jeder Regierung den Wirtschafts- und »Fortschritts«-Interessen der westlich geprägten Mehrheitsgesellschaft geopfert worden. Das belegt der von den Hilfswerken Adveniat und Misereor geförderte Cimi-Gewaltbericht Jahr für Jahr aufs Neue. Der Megastaudamm Belo Monte am Rio Xingu, der den Energiehunger von Industrie und Gesellschaft stillen soll und für dessen Fertigstellung Zehntausende überwiegend indigene Menschen vertrieben wurden, ist auch von den Präsidenten der Arbeiterpartei gefördert und schlussendlich eingeweiht worden. Neu ist aber, dass sogar die kleinen Erfolge, die die indigenen Gemeinschaften in der Vergangenheit erzielen konnten, rückgängig gemacht werden. Die Ärzte aus Kuba und Venezuela, die mit der indigenen Gesundheitsbehörde die medizinische Versorgung der Indigenen garantierten, wurden Ende 2018 unter Bolsonaros Vorgänger Michel Temer des Landes verwiesen. Bolsonaros Ankündigung, für Ersatz zu sorgen, blieb ein leeres Versprechen. Die Folge: Die Kindersterblichkeit schnellte nach oben. Meh

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