Geist & Sinn
Ich bin, weil andere mich ansehen Es gibt dich

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Das kleine Kind der Nachbarn guckt mit großen Augen in die Welt. Ich schaue es an und rede mit ihm. Was ich sage, versteht der Junge noch nicht, aber er sieht, wie ich ihn anblicke und er hört die freundliche Melodie meiner Stimme. So war es auch früher bei uns: Blicke und Stimmen und der enge Körperkontakt zu den wichtigen Bezugspersonen haben uns, als wir klein waren, in der Welt beheimatet. Wem etwas davon fehlte, dem fehlt womöglich lange sein Ort in der Welt, dem bleibt statt Vertrauen eine tiefsitzende Angst. Von Anfang an und unser Leben lang brauchen wir Blicke, die uns ansehen, und Stimmen, die uns rufen. Wir Menschen erstehen aus Verbindungen.
Das wissen wir, und dennoch legen wir Wert darauf, Individuen zu sein; wörtlich übersetzt: Ungeteilte – kleinste nicht mehr teilbare Einheit mit
Quelle: Hilde Domin, Gesammelte Gedichte. S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1987




