Ein Weltbild zerbricht

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Der katholische Weltbild-Verlag wird verkauft, nachdem bekannt wurde, dass der Konzern auch mit erotischen und esoterischen Produkten Umsatz gemacht hat. Das widerspreche den »ideellen Zielen der Gesellschafter«, so die Erklärung der Bischöfe, denen die kirchliche Verlagsgruppe gehört. Um seinen Willen durchzusetzen, spielte der Wortführer der Abkehr, der Kölner Kardinal Joachim Meisner, geschickt über die römische Bande. Er erreichte, dass sich Papst Benedikt in die Debatte um Weltbild einschaltete und verlangte, die Verbreitung von Pornografie übers Internet einzuschränken. Da wussten alle Kirchenvertreter, was die Stunde geschlagen hatte.
Die päpstliche These von der nötigen »Entweltlichung der Kirche« trifft bei Meisner auf ganz und gar offene Ohren. Das
Der Weltbild-VerlagDer kircheneigene Weltbild-Verlag verkauft in Deutschland mehr Bücher als jeder andere. Im Onlinehandel versendet Weltbild neben Büchern auch Artikel für Heim, Freizeit und Gesundheit. In dieser Sparte ist der Konzernriese die Nummer drei hinter Amazon und Ebay. Der Umsatz, den rund 6000 Mitarbeiter erwirtschaften, betrug im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Euro. Jetzt wollen die Gesellschafter Weltbild verkaufen, nachdem bekannt wurde, dass der Verlag auch Erotikliteratur vertrieben hat. Die in Augsburg ansässige Verlagsgruppe gehört zu hundert Prozent dem Verband der Diözesen Deutschlands, der Soldatenseelsorge sowie zwölf Bistümern.
