Frauenrechtlerinnen gegen Verkauf sexueller Dienste
Bei einem »Kongress gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen« in Mainz haben kirchliche und weltliche Hilfsorganisationen und Menschenrechtsgruppen ein Sexkaufverbot in Deutschland gefordert. Die rund 300 Teilnehmenden beklagten, dass häufig arme Frauen, zum Beispiel Einwanderinnen aus Osteuropa, zur Arbeit in Bordellen gezwungen werden. Schwester Lea Ackermann, Gründerin der Hilfsorganisation Solwodi, berichtet von ihrer Arbeit: »Keine einzige Frau macht das freiwillig.« Deswegen müsse der Kongress »das Verbrechen der Prostitution zur Sprache bringen«. Alice Schwarzer nennt das Gesetz von 2002, das Prostitution als gewöhnlichen Beruf anerkennt, eine »Perversion der feministischen Idee«. Deutschland hat seitdem eines der liberalsten Prostitutionsgesetze in Europa. In anderen Staaten wie Schweden oder Frankreich gilt das »nordische Modell«: Freier werden bestraft, der Verkauf sexueller Dienste aber ist für Prostituierte straffrei.