Fürs Klima streiken?
von
Josef Kraus,
Wolfgang Kessler
vom 08.02.2019

Fürs Klima streiken? Wolfgang Kessler (links), Chefredakteur von Publik-Forum, plädiert dafür, dass es die Erwachsenen den Schülern nachmachen. Josef Kraus, ehemaliger Schulleiter und Ex-Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, meint, die Schüler sollten in ihrer Freizeit demonstrieren (Fotos: Blende 8/ Rothenberger; privat)

Weiterlesen mit Publik-Forum Plus:
Digital-Zugang sofort plus 2 Hefte gratis nach Hause
- 4 Wochen kostenlos alle über 30.000 Artikel auf publik-forum.de lesen
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- die nächsten 2 Ausgaben gratis in Ihrem Briefkasten
Digital-Zugang
- Mehr als 30.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 30.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Sie sind bereits Digital-Abonnent? Hier anmelden
Wolfgang Kessler: Ja, machen wir es den Schülern nach!
Mit ihren Streiks setzen die Schülerinnen und Schüler ein Zeichen, dass sie politischer und verantwortungsbewusster sind, als viele Ältere meinen. Und diese Aktionen sind umso glaubwürdiger, weil es sich um zivilen Ungehorsam handelt, der sanktioniert werden muss.
Mit diesem Mut haben die jungen Leute uns Älteren so einiges voraus. »Es ist auch unser Planet, den ihr ruiniert«, hieß es auf einem Plakat einer Schülerdemo. Fürwahr, die Wirtschaftsweise und der Lebensstil von uns Älteren sind es, die das Klima aufheizen. Hitzesommer in Deutschland, Hungersnöte in Afrika, sommer
Nächster Artikel:INF-Vertrag: Ende der Abrüstung
Ich vermute auch, dass die Mehrheit der Schüler den Freitagtermin einem anderen Termin, der ihre Freizeitaktivitäten einschränken würde, vorziehen.
Aber, die Politik kann scheinbar das Vernünftige nur dann tun, wenn sie durch spektakuläre Aktionen dazu getrieben wird. Man sieht es beim Thema "Diesel", wie (Geld-)Macht funktioniert.
Die lebens- und liebenswerte Welt kann scheinbar nur noch durch spektakuläre Übertreibung "gerettet" werden, die einlullende Wirkung der wohl organsierten Konsumgesllschaft läßt Anderes nicht zu.
sich für eine lebenswerte Zukunft engagiert, indem sie u.a. anstatt in die Schule, auf die Straße geht, dann sollte er den jungen Menschen zeigen, was Verantwortungsübernahme ist und selber auf die Straße gehen, um gegen eine zerstörerische Politik und Wirtschaft
zu demonstrieren.
Klar ist doch, dass auch die Eltern- und Großeltern-Generation die jungen Menschen in ihren lebenswichtigen Anliegen unterstützen müssen. Schließlich hat die 'ältere Generation' mit zu verantworten was aus dem Planeten Erde geworden ist.
Liebe Eltern!
Macht es euren streikenden Kindern nicht so einfach!
Mama-Taxi, statt mit dem Rad zur Schule zu fahren?
Wie weit fuhren/flogen eure Kinder in Urlaub?
Wieviel Feinstaub/NOx produziert euer Sprößling mit seinem frisierten Mofa?
Diskutiert hart aber fair mit eurem Nachwuchs!
Die Glaubwürdigkeit des Streiks ist die Währung, in der ihr feilscht!
Liebe Schüler_innen!
Es geht um EURE Zukunft.
Informiert euch über alle physikalischen und chemischen Zusammenhänge.
Nehmt die Erwachsenen argumentativ in die Zange!
Lasst den Vorwurf des Schuleschwänzens nicht auf euch sitzen!
Wenn ihr zu einer umfassenden weltweiten Bewegung werdet und gemeinsam argumentiert, habt ihr das Potential, zu erreichen, was mehrere Politikergenerationen vor euch nicht geschafft haben!
Ich wünsche euch vollen Erfolg dabei!
All das belegt, dass auch die Schule mit ihrem Bildungsauftrag in Sachen Klimaschutz seit Jahrzehnten versagt.
zu leisten. Die jungen Menschen sind darin
zu stärken und zu unterstützen.
Was ist schon ein "..ein sanktionswürdiger Verstoß gegen die Schulpflichtgesetze.." im Angesicht einer Realität, die uns auffordert
inne zu halten um endlich die Mensch- und Welt zerstörenden Herrschafts-Mechanismen
ausser Kraft zu setzen. Wie sonst kann es gelingen, Wege für das gute Leben aller Menschen auf diesem Planeten zu entwickeln, der unser aller Lebensgrundlagen bereit hält.
Wunderbar, dass für dieses überlebenswichtige Anliegen SchülerInnen streiken. Ich hoffe, sie behalten einen langen Atem.