Zur mobilen Webseite zurückkehren

Stillstand

vom 16.04.2020
von Petra Reeg-Herget

In unsere schnelllebige Zeit,
in unsere leistungsorientierte Gesellschaft
ist er plötzlich hereingebrochen –
der Stillstand.
Ein kleiner Virus hat ihn bewirkt.
Der Virus ist gefährlich,
er kann Menschen sehr krank machen
oder sogar ihr Leben fordern.
Darum haben die Politiker reagiert,
unser ganzes System heruntergefahren
und fast alles zum Stillstand gebracht.
Eine große Anzahl von Menschen ist zu Hause,
kümmert sich um die Kinder,
macht Homeoffice oder Kurzarbeit.
Stillstand im öffentlichen Leben.
In den Krankenhäusern, den Pflegeheimen,
und in den Supermärkten
arbeiten die Menschen hingegen auf Hochtouren.
Sie geben gerade alles, leisten viel.
Bei ihnen gibt es keinen Stillstand.
Auch die Müllabfuhr ist für uns da
und manche Handwerker.
Vieles, womit wir uns die Zeit vertreiben,
uns ablenken
oder auch Energie auftanken könnten,
ist geschlossen.
Wir alle werden zurückgeworfen
auf unsere Basis.
Was können wir jetzt noch leben,
erleben?
Was wird uns momentan wichtig?
Welche Werte kommen nun ans Tageslicht?
Das System wurde runtergefahren,
zum Stillstand gebracht.
Das bedeutet auch Angst.
Viele Menschen bangen um ihre Existenz,
manche auch um ihr Leben.
Nach dem Stillstand
werden sich Veränderungen ergeben.
Die Festplatte unseres Systems
muss neu formatiert werden.
Irgendwann
werden wir wieder in unseren Alltag einsteigen.
Vielleicht ist er etwas anders als vorher.
Und jeder/jede kann sich dann fragen:
Was ist mir wichtig geworden?
Welche Werte
habe ich vielleicht neu entdeckt?
Im Stillstand.

4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper

______

Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

______

Jeden Morgen kostenlos per E-Mail: Spiritletter von Publik-Forum

Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.