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Brief an unsere Enkel

vom 27.03.2020
von Veit und Uta Schäfer, Karlsruhe

Ihr lieben Enkel in XY,

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jetzt sind wir beide 78 Jahre alt geworden, aber so etwas wie die Folgen des Ausbruchs des Corona-Virus haben wir noch nicht erlebt! Und Ihr macht nun schon in Eurem jungen Leben eine solche Erfahrung. Wir denken, diese wird Euch Euer ganzes Leben lang in Erinnerung bleiben, selbst wenn Ihr, wie wir von Herzen hoffen, nicht krank werdet.

Nun werdet Ihr erst einmal einige Wochen lang nicht in die Schule gehen können. Wahrscheinlich freut Euch das zunächst, wenn auch die Aussicht, Eure Schulkameradinnen und -kameraden nicht täglich um Euch zu haben, vielleicht auch ein wenig traurig ist.

Großi und ich haben uns gedacht, dass wir in dieser Lage, in die uns der Virus gebracht hat, etwas ganz Besonderes mit Euch gemeinsam machen könnten: ein Erinnerungsbuch zu dieser für uns alle völlig ungewohnten Zeit!

Wie könnte das gehen?

Ihr könntet zum Beispiel jeden Tag, an dem Ihr nicht zur Schule könnt, einen kleinen Bericht schreiben von einem Erlebnis, das Ihr an diesem Tag hattet. So eine Art Tagebuch. Oder ein Bild malen oder ein Foto machen, wenn Ihr in der Wohnung oder im Garten spielt. Jonas und David, vielleicht auch schon Elias, könnten uns Großeltern etwas berichten über ihre Lieblingsfächer oder uns WhatsApps schicken mit Bildern oder Texten, die sie sich auf dem Handy angeguckt haben – das sind ja lauter Dinge, die wir nicht kennen.

Umgekehrt würden wir Euch einiges schicken, das Ihr bearbeiten könnt, kleine Rätsel, Bilder zum Ausmalen oder auch ein paar Hausaufgaben, von denen Ihr uns dann Lösungen schickt. Wir würden Euch natürlich auch von unserem Leben »in der Virusquarantäne« berichten.

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Und am Ende, wenn sich dann alles wieder normalisiert hat, würden wir alles zusammentragen, was in dieser schulfreien Zeit entstanden ist, und ein richtiges, gebundenes Buch daraus machen. Das könnte Euch dann zeitlebens begleiten und Euch erinnern an Tage und Wochen, die sich vielleicht (hoffentlich) nie wiederholen werden. Das Buch könnte später auch für Eure eigenen Kinder sehr interessant sein. Wir wissen nämlich, wie wichtig es ist, Kindern vom eigenen Leben zu erzählen, wie alles war und wie alles kam …

Was haltet Ihr von dieser Idee? Sprecht miteinander darüber, auch mit Euren Eltern, denn die könnten natürlich auch mitmachen. Und dann gebt uns bald Bescheid – denn es müsste ja rasch losgehen!

Herzliche Sonntagsgrüße Euch allen und auch an Mama und Papa

Großo und Großi

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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