Österreichs Kirchen-Lockdown
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Im Unterschied zu Deutschland sind in Österreich auch Kirchen vom Lockdown betroffen. Die Bischöfe beider Konfessionen stimmten dem Wunsch der Regierung zu, bis auf Weiteres keine Gottesdienste zu feiern. Das hat innerhalb der katholischen Kirche zu Streit geführt. Auf konservativen Internetplattformen hieß es, die Bischöfe seien »schneller umgefallen als Dominosteine«, obwohl es gute Hygienekonzepte gebe und die Gläubigen sich vorsichtig verhielten. Der Wiener Dogmatiker Jan Heiner Tück kritisierte, dass sich die Kirche »zum verlängerten Arm staatlicher Gesundheitspolitik« mache. Die Entscheidung sei »keineswegs alternativlos«, es wäre möglich gewesen, mit entsprechend nachgebesserten Auflagen öffentliche Gottesdienste auch in der Pandemie aufrechtzuerhalten. Tück befürchtet einen »Säkularisierungsschub«, der »durch die Bischöfe selbst befördert« werde. Es drohe ein »liturgischer Tiefpunkt, den es selbst in Zeiten des Krieges und der Pest so nicht gegeben hat«. Ob der Lockdown über Weihnachten verlängert wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.