Vor mir unendlich viel
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CD. Mutig, mit viel Politik und wenig Mainstream – so präsentieren sich die Vokalartisten Maybebop auf ihrer neuen Platte »ziel:los!«. Mit »#lautsein« ist dem A-capella-Quartett ein aufrüttelnder Mutmachsong gegen Rechtspopulismus gelungen, der auch auf Demos laufen könnte. »Gegen die Natur« richtet sich gegen die Gegner unkonventioneller Lebensweisen, die sich moralistisch auf eigentlich nichtexistente Naturvorgaben berufen. Und das Volkslied »Kein schöner Land« wurde mit afrikanischen Einschlägen und eigenem Text genial in eine Hymne für länderübergreifende Solidarität und die Bewahrung des Planeten verwandelt. Im eindrucksvollen, düster-schwarzen Schöpfungssong »Die Kreation« wird mit dem Menschen als Krone der Schöpfung abgerechnet, der sich die Erde in seinem Größenwahn gewaltsam untertan macht und am Ende einen Gott als Rechtfertigung heranzieht. In himmlischen Höhen brilliert Countertenor Jan Bürger anschließend mit dem sanften »Ave Maria« von Bach und Gounod. Mit »Das Beste fürs Kind« nimmt Songschreiber Oliver Gies die Generation der überbehütenden Helikoptereltern ins Visier, während sich der »Bhaarbershop« über die Wortspiele in Frisör- und Chornamen auslässt. Auf die Schippe genommen werden auch Musikstile: In »Raggamuffin« singt Gies im Reggae-Stil und angelehnt an einen Text von Poetry-Slammer Sven Kamin über das Muffinbacken, als sei das die coolste Sache der Welt – zum Brüllen komisch. Berührend geht es mit »In deiner Tür« weiter, das vom unvermeidlichen Loslassen aufwachsender Kinder handelt. Die »Verinnerung« nimmt sich einfühlsam aus der Perspektive eines Betroffenen des schwierigen Themas Alzheimer an. Aber auch richtig schöner Pop darf am Ende nicht fehlen. Der Titelsong »ziel:los!« macht mit seinem strahlend-mitreißenden Sound Lust, sofort loszulegen – womit auch immer: »vor mir unendlich viel, in mir ein einziges Ziel: los!«