»Krieg ist niemals gerecht«

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Publik-Forum: Herr Professor Karimi, in den Krisenregionen der Welt behaupten Gruppen wie Islamischer Staat (IS) oder Boko Haram, Krieg nach dem Buchstaben des Korans zu führen. Ist Fundamentalismus eine Krankheit des Islams?
Ahmad Milad Karimi: Fundamentalismus ist keine genuin islamische Erscheinung. Er ist eine Weltanschauung, die es auch in anderen Kulturen, Religionen und Gesellschaften gibt. Fundamentalisten begründen ihre politischen Machtinteressen religiös. Die Besonderheit der IS-Kämpfer ist, dass sie glauben, unmittelbar zu verstehen, was sie im Koran lesen, und dass sie sich selbst Titel und Autorität verleihen, was eigentlich lächerlich ist, wenn es nicht so dramatisch wäre. Sie gehen davon aus, dass es neben ihrem Verständnis des Koran
Ahmad Milad Karimi, geboren 1979 in Kabul, floh als 13-Jähriger mit seiner Familie aus Afghanistan. In Freiburg und Neu-Delhi studierte er Philosophie, Mathematik und Islamwissenschaft, gründete einen Kinderbuchverlag, übersetzte 2009 den Koran ins Deutsche und erhielt 2012 einen Ruf zum Professor für Kalam, islamische Philosophie und Mystik an der Universität Münster. 2013 erschien seine Autobiografie »Osama bin Laden schläft bei den Fischen« im Herder-Verlag. Karimi ist verheiratet und hat einen Sohn. Er lebt in Münster.
