Reiche Eltern, bessere Chancen
Bildungschancen in Deutschland hängen weiterhin stark vom Elternhaus ab, das belegt eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Die größten Einflussfaktoren sind den Experten zufolge Bildungshintergrund und Einkommen. Haben beide Eltern einen Migrationshintergrund, verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 2600 Euro und selbst kein Abitur, schafft es nur jedes fünfte Kind aufs Gymnasium. Haben beide Eltern Abitur, ein Haushaltsnettoeinkommen von über 5500 Euro und keinen Migrationshintergrund, liegt die Wahrscheinlichkeit bei über 80 Prozent. Auch der Alleinerziehendenstatus schlage zu Buche, ein Migrationshintergrund allein wirke sich hingegen kaum aus. Selbst für Kinder aus sozial schwachen Familien, die gute Noten bekommen, sei der Weg aufs Gymnasium schwerer: Auch bei gleichen schulischen Leistungen würden Gymnasialempfehlungen eher bei besserem familiärem Hintergrund ausgesprochen. Die Experten warnen, dass die Schere zwischen Kindern mit guten Voraussetzungen und Kindern aus schwierigen Verhältnissen weiter auseinandergehen könnte. Menschen mit Abitur verdienen im Schnitt ein um 42 Prozent höheres monatliches Nettoeinkommen als Menschen ohne. Die Folge von schlechtem Einkommen und einem geringen Bildungsgrad drohe sich so von Generation zu Generation zu verfestigen.