Wer bin ich – und wie viele?

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Beim Zentralrat der Juden in Deutschland steht ein Machtwechsel an: Charlotte Knobloch geht, Dieter Graumann kommt – vermutlich. Endgültig entschieden wird darüber im November. Dieser Wechsel wird bislang unschön inszeniert, dafür aber von einem Medienecho begleitet, das jede Verhältnismäßigkeit sprengt. Es ist klar, warum: Der Rat ist im Prinzip die Interessensvertretung der jüdischen Gemeinden mit statistisch etwa 120 000 Mitgliedern. Politik und Öffentlichkeit hingegen weisen ihm eine staatstragende Funktion zu. Eine Überforderung, die die Ehrenamtlichen des Zentralrats bislang akzeptierten, wohl wissend, dass die Politik sie instrumentalisiert.
Seit seiner Gründung im Jahr 1950 wird vom Zentralrat eine Doppelrolle erwartet: Zum einen soll er als moralische
Jüdischsein in DeutschlandDie jüdische Gemeinschaft in Deutschland wandelt sich massiv: Immer mehr jüdische Einwanderer aus Russland und eine junge Generation, für die der Holocaust Familiengeschichte ist, werden auch dem Zentralrat der Juden ein neues Gesicht geben – und neue Aufgaben. Was heißt Jüdischsein heute? Unser Autor, jüdischer Ökumeniker und Publizist aus Köln, verlangt einen mutigen Aufbruch in die Zukunft. In seiner bisherigen Funktion als moralisches Gewissen der Nation werde der Zentralrat nicht mehr benötigt.
