Zur mobilen Webseite zurückkehren

»Ich warte auf einen Kniefall«

von Irene Dänzer-Vanotti vom 27.01.2014
Am heutigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus hat Daniil Granin (Foto) im Bundestag gesprochen. Der 95-Jährige Russe erinnerte nicht nur an die Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945, sondern auch an das Ende der Blockade Leningrads im Januar 1944. Was heute vor siebzig Jahren geschah, können nur noch wenige Zeugen erzählen. Granin schrieb darüber. Was wird aus der Erinnerung? Das fragt sich die Journalistin Irene Dänzer-Vanotti
Daniil Granin, 95-jährig, Schriftsteller, Zeitzeuge: Er erlebte die Blockade von Leningrad. Am heutigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus sprach er im Bundestag. (Foto: pa/Rustak/RIA Novosti)
Daniil Granin, 95-jährig, Schriftsteller, Zeitzeuge: Er erlebte die Blockade von Leningrad. Am heutigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus sprach er im Bundestag. (Foto: pa/Rustak/RIA Novosti)
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Sie haben noch kein Digital-Abonnent? Jetzt für 0,00 € testen
PFplus

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:

Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
  • Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
  • Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
  • Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
  • 4 Wochen kostenlos testen
PFplus

Jetzt direkt weiterlesen:

Digital-Zugang
  • diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
  • die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
  • 4 Wochen für nur 1,00 €
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper ergänzend zu Ihrem Print-Abo

Mich wühlt es immer wieder auf. Der Russlandfeldzug war ein Krieg im Krieg. Die deutsche Wehrmacht – und in ihrem Schlepptau SS-Trupps – überfielen die Sowjetunion als »satte Eroberer« – wie Daniil Granin schreibt – und benahmen sich wie die Berserker. Nicht Menschen sondern Untermenschen sahen sie sich gegenüber. Kinder, Frauen, Männer, Jüdinnen, Juden – egal. Die Deutschen ermordeten sie. Grenzenlos war ihre Fantasie des Tötens.

Ein Gipfel in diesem Gebirge des Horrors: Die Belagerung von Leningrad. 900 Tage lang. Bis am 27. Januar 1944 die Rote Armee die Stadt zurück eroberte. Eine Millionen und einhunderttausend Menschen – so schreibt es Granin, weil Buchstaben stärker sind als Ziffern – waren verreckt, verhungert, erfroren, hatten sich mit Kannibalismus ein paar Tage Leben erobert, als

Hören Sie diesen Artikel weiter mit P F plus:

4 Wochen freier Zugang zu allen P F plus Artikeln inklusive ihh Payper.

Jetzt für 1,00 Euro testen!

Schlagwort: Erinnerungskultur
Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.

gerd autrum 27.01.2014, 20:32 Uhr:
Sehr geehrte Frau Dänzer-Vanotti, Sie wissen doch, dass deutsche Soldaten wieder mit durchgedrückten Knien in strammer Haltung Orden an die geschwollene Brust geheftet bekommen. Und das von einer deutschen Frau, die 1989 noch Mitglied der FDJ mit den Aufgaben, Agitation und Propaganda, war. Deutsche Soldaten, die für die Machtinteressen der Banken und Großindustrie UND zur Sicherung unseres materiellen Wohlstandes – auch meines Wohlstandes- Menschen töten, die uns nichts zuleide getan haben und dabei ihr Leben riskieren müssen. Wer soll also einen Kniefall leisten? Haben wir es wieder mit kollektiver Schuld zu tun? Oder gibt es keine kollektive Schuld? Wer ist bereit vor den Moslems auf die Knie zu gehen? Ich leiste es und schäme mich für die Politiker, die sich im Bundestag als Heuchler entlarven. Im Nachkriegsdeutschland haben Menschen ihre Knie gebeugt, die ihre persönliche Schuld konstruktiv bewältigt haben, dazu gehört auch Willy Brandt. Was nun, Frau Dänzer-Vanetti?

Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...